Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea (Tag 1 und 2 China)

16Okt2016

Wie einige von euch vielleicht schon mitbekommen haben, habe ich unsere Vorlesungfreie Woche an der HKU nicht etwa, wie von der Uni gewollt, mit "Reading" verbracht, sondern habe ich mich einer kleinen studentischen Reisegruppe angeschlossen, die für 1 Woche nach Nordkorea gereist ist. Ich möchte hier meine Eindrücke zu schildern und versuche dabei so wenig bewertend wie möglich zu sein. Allerdings denke ich das wird trotzdem einer meiner "härtesten" Einträge und sowieso der längste😳

 

Unsere Gruppe am Flughafen Der letzte Blick auf HK 

Los ging der ganze Spaß am Sonntag, dem 16.10, wo wir abends mit einer Gruppe von etwa 30 Studenten und 2 "Reisegruppenleitern" (auch beide Studenten) nach Shengyan, China; geflogen sind. Das ist der größte internationale Flughafen in der Region. Da wir super spät losgeflogen sind, sind wir auch erst gegen 1 Uhr nachts am Hotel gewesen. An das Rauchen, das überall erlaubt ist, muss man sich noch gewöhnen, aber sonst hatten wir herrliche und luxoriöse Zimmer. Da manche von unserer Gruppe noch Hunger hatten, sind wir noch ein bisschen rumgelaufen und haben auch prompt ein paar Straßenstände gefunden, wo eine Art Wrap mit Würstchen verkauft wurde. Gesättigt und gestärkt ist dann auf einmal die Idee nach einem Club aufgekommen- Montagmorgens um 1 Uhr. Aber wir haben tatsächlich einen Club im Internet gefunden, der sogar in unsrer Nähe war. Schnell ein Taxi für 1€ genommen und schon waren wir da. Der Club sah von außen richtig nobel aus und war es von Innen genau so.

Kaum waren wir im Club, ging unser erster Gang natürlich zur Bar. Dort haben wir für alle bestellten Getränke nichts bezahlt und dachten erst es sein ein Fehler. :D Nachdem wir dann aber das Schild "Jägermeister shots 50RMB, for foreigners 20" gesehen haben, ist uns ein Licht aufgegangen. Lange Rede, kurzer Sinn, wir sind in DEM Nobelschuppen vor Ort gelandet, wo sich die Lokals Dutzende von Flaschen bestellen, nur damit die auf einer Etagere schön drapiert sind und zeigen, wie reich man ist. Und natürlich wurden die Gäste dort mit Früchtem gefüttert. 😮😫🤑

Irgendwann hat der Clubbesitzer auch entdeckt, dass etwa 20 Europäer eingefallen sind und ab dem Zeitpunkt war immer irgendeine Flasche Alkohol, selbstverständlich kostenlos, in unserer Nähe! Dass die Flaschen schon aufgebrochen waren, hat uns da noch nicht so wirklich interessiert. Meinem "Am-nächsten-Tag" Ich wäre das aber lieber gewesen.

Nachdem die gefütterten Gäste das Level schon sehr hochgesetzt haben, konnte es aber nur noch durch die etwa 12 jährigen Kellner getopt werden, die so unangebracht getanzt haben, dass es nur noch lustig war. Hier natürlich ein Video zur Veranschaulichung

 

Bisher ist mir das noch nicht passiert, dass man als westliche Person derarte Sonderbehandlungen bekommt, aber die haben sogar den Club nur für uns offen gelassen.

 

Irgendwann war aber die Nacht auch vorbei udnd damit auch die ausgelassene Stimmung für die nächsten 6 Tage.

 

Mo, 17.10.16

 

Ich denke es ist alles zu meinem Wohlbefinden gesagt, wenn ich sage, dass Zugfahren zum Glück nicht mit viel Action verbunden ist.

Wir sind also etwa 2h mit dem Zug von Shengyan nach Dandong gefahren - immer noch China- aber am Yalu River gelegen, der die Grenze zu Nordkorea bildet.

 

Man konnte natürlich schon rübersehen, allerdings geht die Brücke von China aus nicht mehr komplett über den Fluss drüber, da die letzten Pfeiler abgerissen sind. Schon beim ersten Eindruck hat man gemerkt, dass das irgendwie ein komplett anderes Land ist.

Danach sind wir noch zu einem Teil der chinesischen Mauer gefahren, der in Dandongs Umgebung war, worauf wir durch unseren Hotelnamen (Great Wall Hotel) gekommen sind. Und tatsächlich waren es nur 30 Minuten und man hat einen kaum besuchten kleinen Teil der Mauer vor sich gehabt. Allerdings muss das irgendwie ein Ende davon sein und es war absolut nicht so spektakulär, wie der Teil in Mutianyu, aber trotzdem einen Ausflug wert. Wir konnten wunderbare Bilder machen, da wir so gut wie alleine waren, tolle Herbsthügel und einen atemberaubenden Sonnenuntergang hatten.

Emil, ich, Karren, Celine und Loic #nofilterwirklich

Von der Mauer konnte man sogar noch Nordkorea schauen und die Leute auf ihren Feldern beobachten oder sich die Wachtürme, die alle 100 m bei den Zäunen standen, ein bisschen länger anschauen.

Nordkoreanische Felder Das blaue sind Wachtürme

Abends gabs dann schonmal das erste nordkoreanische Essen und wir konnten uns in der Gruppe näher kennen lernen- alles sehr coole Leute, also sind wir wenigstens ein eingeschworenes Team im abgeschottesten Land der Welt.