Museo de La Memoria und ein kleiner Regenschauer

01Nov2013

Mittwoch:

Nach dem üblichen Prozedere im Kindergarten bin ich, da es Mittwochs freien Eintritt in alle Museen gibt, ins Museo de la Memoria gegangen. Dort wird an die, meist sehr jungen, Opfer der argentinischen Diktatur erinnnert. Wie ich euch schon am 19. September ein bisschen erzählt habe, ist das ein wirklich sehr schlimmes Thema und noch lange nicht vom Tisch. Viele junge Leute wurden verschleppt, weil sie ihre politische Meinung, gegen das Regime zum Ausdruck gebracht haben. Sie wurden gefangen gehalten, gefoltert und umgebracht. Bis heute gibt es mehr als 200 "Vermisste", von denen man nicht weiß, was mit ihnen geschah; ob sie umgebracht wurden, wo sie eingeliefert wurden und ob sie noch leben.

Die Desaparecidos Aktenfotos Vermisste von denen bisher noch jede Spur fehlt Die Organisation

Die letzte Tafel heißt übersetzt: "Hoffentlich bewegt der Anblick der Gesichter dieser Jugendlicher- voll von Leben, Träumen und der Zukunft- viele Personen dazu, die nötigen daten beizusteuern und diese Rätsel zu lösen und um ein Wiedersehen mit dem Blut unseres Blutes möglich zu machen"

 

Das alles hat mich wirklich sehr berührt und ich bin so froh, dass ich in meiner kleinen, heilen Welt lebe und meine Familie so ist, wie sie ist!

Ich hab euch lieb 😘

 

Abends stand dann noch eine Weinprobe in der Sprachschule auf dem Programm, wo wir alle fleißig verkostet haben! Nach dem einen oder anderen Gläschen ist das mit den vielen Sprachen aber doch so langsam schwierig geworden :D

Ein guter Roter :)

 

Donnerstag:

Mir hat jetzt bisher jeder Argentinier gesagt, dass im Oktober und November hier Regenzeit ist, was ich aber echt nicht glauben konnte, da es schon eeeewig nicht mehr geregnet hatte.

Aber sie hatten Recht, die Argentinier ....

Von Mittwoch auf Donnerstag und den ganzen Donnerstag hat es so geregnet und gestürmt, dass unsere Straße komplett überschwemmt war. Mein Arbeitsweg durch den Park war komplett überflutet und ich stand echt bis zu den Knöcheln im Wasser!

Da, wenn es hier regnet, eigentlich nichts mehr richtig funktioniert, hatte ich schon spekuliert, dass ich nicht zur Arbeit muss. Aber leider kam keine SMS, die mir absagt, sondern im Gegenzug mein Bus, der mich zur Arbeit gebracht hat.

Der Park, links der kleine, weiße Steg ist mein Weg Fast schon unüberwindbare Kreuzungen