Berichte von 10/2016

Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea Résumé

24Okt2016

Nunja, ihr habt jetzt also alle gelesen, was wir so die letzten paar Tage in Nordkorea erlebt haben und es fällt mir bis heute (eigentlich etwa 2 Wochen nach dem Trip) immer noch sehr schwer alles in Worte zu fassen und dieses Land wird trotzdem für immer bis zu einem gewissen Grad ein Mysterium für die westliche/ kapitalistische Welt sein.

Ein paar Dinge hier jetzt, auf die ich gerne nochmal eingehen würde, die mich nochmals gewundert haben:

Die "Supreme Leaders" und die Menschen im Alltag

Die "Supreme Leaders" sind wirklich omnipresent mit all ihren Fotos, Statuen und Sprüchen. Natürlich ist dadurch die Ideologie des kommunistischen Koreas und dem Gedanken Korea gegen die Imperialisten so unglaublich fest in den Köpfen der Menschen verankert. Wir hatten immer das Gefühl, dass sich die Nordkoreaner immer ihrer "Geschichte" bewusst sind und so nie Würde oder Respekt (in der Öffentlichkeit) verlieren würden.Außerdem waren sie nie "nur" auf der Straße unterwegs, sondern hatten immer ernsthaft ein Ziel vor den Augen, das aber nur "zur Arbeit" und "nach Hause" sein konnte, zumindest waren zu anderen Zeiten kaum Leute auf den Straßen. Groß Freizeit gibt es glaube ich nicht und jede Handlung ist darauf ausgerichtet den Leadern oder dem Land zu dienen oder es/ sie stolz zu machen.

 

Wir sind nicht der Feind

Es mag zwar sein, dass die USA und Japan "eternal enemies" sind, aber das richtet sich sicher nicht gegen die Menschen persönlich. Wir wurden nie feindlich behandelt, wenn dann nur mit Desinteresse und ich glaube auch nicht, dass man jemanden von Konversationen ausgeschlossen hätte, wenn derjenige gesagt hätte, er sei Amerikaner. Im Gegenteil waren die Leute mit denen wir geredet haben, sehr nett und interessiert. Andereseits kommen dann auch von den nettesten Personen (in Form unserer Guides, die mit uns auch herumgealbert haben) Sprüche, bei denen es einem wirklich kalt den Rücken runter läuft. Wir waren uns alle wirklich unglaublich sympathisch, aber ich glaube wir hatten auch Glück.

Sind die Menschen dort glücklich?

Glücklich ist vielleicht das falsche Wort, aber ich würde sagen, dass die Menschen in Pjöngjang(!) zufrieden sind. Es gibt die Essensmarken, es werden Wohnungen zugeteilt, man bekommt einen Job. So weit funktioniert das System, allerdings kann man keinesfalls von der Hauptstadt auf das ganze Land schließen. Es herrschen gerade auf dem Land Hungersnöte  und in manchen Gerüchten ist sogar von Kannibalismus die Rede.

Und der Job kann auch mal sein, dass man Kieselsteine am Rand einer Bahnstrecke weiß anmalt...

Alle mit einem Ziel vor Augen weiße unnötige Steine um Bäume

 

Die Fakten unserer Guides

Natürlich hat man einigermaßen schnell bemerkt, wenn man den Fakten nicht wirklich trauen sollte. Aber meistens kamen wirklich ehrliche Antworten auf die Fragen, die wir unseren Guides gestellt haben. Logischerweise sollte man seine Fragen ein wenig "verpacken" und sie nicht löchern, als wären sie in einem Verhör oder  gar vorwurfsvolle Fragen stellen, wie zum Beispiel warum sie denn keine Menschenrechte hätten (hat jemand aus unserer Gruppe so gefragt). Ich habe zum Beispiel als wir nach den Essensmarken gefragt haben, von meiner Omi erzählt und wie sie nach dem 2. WK auch solche Marken in Deutschland verteilt haben. Das schafft Verbundenheit und Interesse nach anderern Kulturen bei den Nordkoreanern und hat dazu geführt, dass uns auch ihre Marken oder sogar Personalausweise gezeigt wurden, was alles Andere als selbstverständlich war.

 

Das Verbeugen

Ganz klar Etwas, wo sich alle mit uns am Anfang schwer getan haben, aber letztendlich haben wir es alle auf "unsere Art" gemacht. Nicht um 2 Diktatoren unseren wirklichen Respekt zu zeigen, sondern mehr um unseren Guides und Nordkoeaner zu zeigen, dass wir ihre "Religion, Einstellung und Weltanschaung" respektieren und auch, um unsere Guides nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

 

Nordkorea und die Technik

Wie wahrscheinlich ist es, dass ein Land, in dem mit Maschinen von 1950 auf dem Land gearbeitet werden muss, eine Atombombe produzieren kann oder sogar schon hat. Ein Land, in dem eben doch einige Menschen eine kleine Solarzelle am Balkon angebracht haben.

 

Wahr und Falsch

Irgendwann kam uns nach unseren langen Gesprächen an den Abenden immer wieder mal der Gedanke, woher wir wissen was "wahr" und was "falsch" ist. Was ist wenn "unsere" Version der Geschichte falsch ist und die "nordkoreanische" Version wahr ist? Hoffen wir mal, dass das nicht so ist. 😕

Kennt Kim Jong Un die "wahre" Geschichte oder nicht? Und wer weiß es denn noch aus 1./2. Hand?

Wir sind mit unglaublich vielen Fragen gekommen, von denen viele beantwortet wurden und jetzt gehen wir mit viel mehr Fragen heim...

 

War es moralisch vertretbar Nordkorea zu besuchen?

Meiner Meinung nach, ja! Solange ich durch meine Anwesenheit nur ein Fünkchen dazu beigetragen habe, die Koreaner denken zu lassen, dass es auch noch andere "gute"  oder sogar "bessere" Länder gibt, außer ihrem eigenen. Auch wenn das vielleicht nur ein Winken aus unserem blöden Bus war oder ein kleines Gespräch gewesen ist.

Denn meiner Meinung nach kann man durch keine Verhandlung und keinen Krieg Nord und Südkorea auf die Schnelle wieder vereinigen. Man wird nicht die komplette Weltanschauung der Nordkoreaner von einem Moment auf den anderen ändern könne und zwar um 180 Grad. Vielmehr muss/ wird es eine langsame Öffnung Nordkoreas sein, durch Handel, Modernisierung, etc oder eben auch durch Tourismus!

 

 

Das war es also: Nordkorea, definitiv eine Reise wert, die einem allerdings mental viel abverlangt, und andererseits mein Interesse an der Entwicklung der beiden Länder in einen völlig anderen Zusammenhang gesetzt hat.

Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea, ein Land, in dem sogar der Haarschnitt seinen Supreme Leadern nachempfunden wird und man immer denkt Kim Jong Un steht einem gegnüber 😉

Cheers

Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea (Tag 6 Kirche und Heimreise)

22Okt2016

Samstag 22. Oktober

 

Nach dem finalen Auschecken wurde uns noch eine von den 2 christlichen Kirchen in Pjöngjang gezeigt, was besonders interessant war, da Religion ja sehr umstritten ist. Wir durften zum Beispiel keine Bibeln mitnehmen, da die nur zur Eigennutzung erlaubt sind.

Der Pfarrer hat uns dann vieles erzählt und wir hatten wirklich die Möglichkeit sehr viele Fragen zu stellen. Eine Frage war dann natürlich auch, ob Religion und "Juche-Philosophie" (der koreanische Führergedanke) nicht schwierig zu kombinieren seien. Daraufhin hat der Pfarrer ganz leicht gelächelt, aber kam nicht zum antworten. Geantwortet hat dann der Mann, der schon die ganze Zeit ohne etwas zu sagen, neben dem Pfarrer stand und nicht unbedingt wie ein Minestrant aussah. Er meinte dann natürlich, dass das gar kein Problem sei.

Hier ist er

Da der ganze Kirchenbesuch sehr spontan war und wirklich ienzigartig, bin ich mir eigentlich recht sicher, dass das nicht unbedingt nur "ein" Kirchenangestellter war und das stellt auch nochmal einen sehr interessanten Abschluss zu meiner Reise dar.

Auf dem Weg zum Bahnhof und beim Straße überqueren, haben wir noch ein letztes Mal die Sonderbehandlung zu spüren bekommen, als alle anderen zurückgehalten wurden, als wir die Straße überquert haben.

Dann ging es auch schon wieder in unseren geliebten Zug und 4h Zugfahrt warteten auf uns. Allerdings war die Spannung noch nicht wirklich von einem abgefallen, da ja immer noch die letzte Kontrolle anstand und wenn man da auffällt, dann ist das schon ein mehr oder weniger großes Problem. Auf dem Bahnhof haben wir dann allo noch ein paar Bilder gemacht und auf einem ist auch der kleine Insider drauf, den wir useren Guides beigebracht haben und mit denen wir uns alle morgends im Bus begrüßt haben 😎

Suuuuh Dude!

Dieses Mal habe ich mir dann die tausenden von Reisfeldern gespart und lieber ein wenig geschlafen und so verging die Zeit auch sehr schnell, bis wir wieder im Grenzbahnhof von Nordkorea gehalten haben.

Dort waren wieder 2 Kontrolle angesagt. Bei mir wurden sogar meine Medikamente gecheckt und die Englisch-Nordkoreanische Zeitung hat er ganz genau gecheckt und regelrecht gelesen. Ich dachte schon, er ist da so genau, weil ihm die Zeitung mit dem Bild von Kim Jong Un zu geknickt sei, obwohl ich das blöde Ding sogar extra deswegen um eine Flasche gewickelt habe. Hier wurde auch wieder nur ein Gepäckstück von jedem Gecheckt, aber auch sichprobenweise Fotos gecheckt und teilweise auch gelöscht, wenn die Gegend auf dem Foto zu arm, etc. aussah.

Aber alles lief gut und wie mussten Keinen aus unserer Gruppe dortlassen und konnten dann in den Sonnenuntergang nach China rollen.

Man hat die Erleichterung allen abends angemerkt und wir sind förmlich auf den Straßen Chinas herumgesprungen, weil wir uns so frei fühlten und das in China.

Abends gabs dann noch eine kleine Gruppendiskussion, aber dazu mehr in meinem abschließenden Eintrag

Am nächsten Morgen gings dann ohne größere Zwischenfälle zurück nach Hongkong)

Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea (Tag 5 DMZ, UNESCO Uni, Farm, Vergnügungspark)

21Okt2016

Freitag, 21. Oktober

 

Morgends war auf dem Platz neben unserem Hotel so eine Art Show, die man momentan ganz oft in Nordkorea sieht, gerade in Pjöngjang. Es ist eine Art Massentanz oder Anfeuerung an die Menschen, die gerade zur Arbeit gehen. Das gibts dann mit roten Flaggen oder auch mal mit ganzen Marschkapellen. Durchgeführt wird das Ganze wegen dem "200 days drive", bei dem Kim Jong Un die Wirtschaft Koreas ankurbeln will und so alle Bürger 200 Tage ohne Pause durcharbeiten lässt, also gibt es nicht mal den Sonntag oder gar das Wochenende frei.

Das war in Pjöngjang

Nach dem Frühstück mussten wir auch hier in Kaesong zu den Statuen von den Kims, unseren Respekt zeigen und uns wieder verbeugen, wobei die dieses Mal um einiges kleiner waren.Ich habe euch hier mal ein Video, bei dem ich unsere andere Gruppe beim Verbeugen aufgenommen habe.

Danach durften wir dort noch ein bisschen rumlaufen und sind zu einem kleinen Pavillion gekommen, der noch aus den alten Zeiten stammen muss. Dort haben wir einen Rentner getroffen und uns mit ihm via unserer Guides unterhalten.

In den Bergen erkennt ihr vielleicht die Tafeln mit den Schriftzeichen, nach denen ich unsere Guides gefragt habe und sie haben es mir mit "Wir folgen unseren Großen Leadern bis zum Ende der Welt" übersetzt.

Danach ging es dann wirklich an den 38. Breitengrad zu Südkorea, wo etwa die 4km breite Grenze verläuft. Hier stehen sich also tatsächlich Südkoreaner, bzw. die USA und die UN, und Nordkorea gegenüber, verschärft dadurch,  dass es bis heute keinen richtigen Friedensvertrag gibt. Die Zone ist dennoch belebt und es leben wohl 200 Bauern mit ihren Familien dort und bewirtschaften die Felder in Teilen der Zone.

Bevor es so richtig reinging, haben wir noch an einem kleinen Infopoint Halt gemacht, wo wir mal wieder an einem Souvenirladen vorbeigeführt wurden, der allerdings die wirklich interessanten Propagandaplakate hatte, die man ja teilweise kennt. Entweder wird hier der totale Krieg gegen die Imperialisten/ USA geführt oder es wird die heile Welt Nordkoreas gezeigt. Eine unserer Guides haben wir gefragt, welches ihr Lieblingsposter war und ohne zu zögern hat sie auf das gezeigt, auf dem ein US Soldat von einem „nordkoreanischen“ Schuh zertreten wird.

Danach sind wir richtig in die Zone reingefahren und sind zu der Stelle/ Siedlung gekommen, wo der Waffenstillstand von 1953 unterzeichnet wurde, was genau so erhalten wurde. Es standen sogar teilweise noch die originalen Flaggen dort und auch die Bücher konnte man noch sehen. Allerdings hatten die Koreaner mal wieder was anzumerken und so wurde uns noch erzählt, wie feige es von den Amerikanern gewesen wäre, unter der Flagge der UN zu unterschreiben und nicht unter ihrer Eigenen und sich so teilweise der Verantwortung  und „Schmach“ entzogen hätten. Aber eigentlich waren die UN sehr wohl beteiligt und es ging alles mit rechten Dingen zu.

Tatsächlich hatten ja auch die Nordkoreaner mit der Invasion unter Kim Il Sung 1950 begonnen, der die zwei  nach dem 2. WK geteilten Koreas wieder zusammenführen wollte, natürlich unter seiner Herrschaft. (So wird uns das zumindest in unseren westlichen Medien vermittelt – und da ist er wieder der Verfolgungswahn). Kim Il Sung konnte dann recht schnell einen großen Teil Südkoreas erobern, wurde dann aber bis zum 38. Breitengrad zurückgedrängt, an dem dann über Jahre hinweg ein Stellungskrieg geführt wurde. Bis dann eben genau dort in Kaesong am 38. Breitengrad der Waffenstillstand unterschrieben wurde.  Der dortige Soldat und Guide hat dann nochmal hinzugefügt „If they will provocate us again, we will smash all imperialists on their grounds“.

Der Verhandlungstisch

 

Danach waren wir richtig an der Grenze und konnten natürlich auch nach Südkorea rüber schauen, die sich da einen unglaublichen Wachturm mit bestimmt 40 Kameras hin gebaut haben. War sehr eindrucksvoll und man hat die Spannung auch ein bisschen gespürt. Die blauen Häuser dürfen von nur von den südkoreanischen/amerikanischen Soldaten betreten werden, während die silbernen den Nordkoreanern gehören. In der Mitte der Häuser (außen) verläuft dann die Grenze.

Mittlerweile waren auf der südkoreanischen Grenze auch Touristen angekommen und man hat sich tatsächlich gewünscht da drüben zu sein… Die Soldaten dort sahen auch gleich viel sympathischer aus, naja so nah und doch so fern von „zu Hause“.

 

Vor dem Mittagessen sind wir noch in eine alte Universität gefahren, die auch zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. War sehr schön dort und wirklich angenehm, mal „normales“ Sightseeing zu machen, aber wer denkt, hier würde uns keiner der Kims auf einem riesen Porträt anstrahlen, der irrt…

  Ein bisschen Spaß muss sein

Unser Mittagessen, war dann in einem typisch koreanischen, alten Haus und war einfach nur atemberaubend! Es sah unglaublich süß aus, wie alles in kleinen goldenen Schälchen serviert wurde und war auch absolut köstlich. Ganz klar ist das hier eine Sonderbehandlung von Touristen. Dazu gab’s noch Hühnchen in Ginseng, das durch den Ginseng gegen Alles hilft und natürlich besonders die Lust steigert.

Das

Nach dem Mittagessen durften wir nochmal 5 Minuten durch die Stadt laufen und danach gings wieder zurück Richtung Pjöngjang. Natürlich ist auch etwas an unserem Bus kaputt gegangen, aber das war dann wohl recht schnell repariert. Bis zu unserm kleinen Stopp haben wir uns die 4 Stunden Fahrt mit Singen und Musik machen vertrieben, wovon unsere Guides sehr angetan waren.

Adam mit Ukulele

Auf etwa halber Strecke haben wir in einem „Bauerndorf“ halt gemacht, in dem wir zuerst in das landwirtschaftliche Museum geführt wurden, was aber weniger mit Landwirtschaft als mit Besuchen der „Supreme Leaders“ vor Ort zu tun hatte. Es wurde uns also erklärt, wann und wie oft Kim Il Sung in dem Dorf war und wie lange er persönlich bei 30 Grad auf dem Feld gestanden hat und den Bauern erklärt hat, wie man den Dünger richtig benutzt. Es waren übrigens 4 Stunden und er hat dabei sogar auf sein Mittagessen verzichtet. Und bei einem anderen Besuch ist ihm aufgefallen, dass die Schreibwaren nicht gut genug sind und die Produktion im ganzen Land unbedingt verbessert werden muss.

Wahrscheinlich ist er auch noch vor dem Mittagessen für das Bild hier Porträt gestanden.

Dann durften wir, bevor es aufs Feld ging, noch das Haus eines Bauerns vor Ort besichtigen, was kein schlechtes Leben gezeigt hat, allerdings auch sicher hier ein Sonderfall, da besagter Bauer vorher Offizier in der Armee war und eben das Haus Touristen gezeigt wird.

Die obligatorischen Bilder Seine alte Uniform

Danach sind wir mit unserem Reisebus die unmöglichsten Feldwege bis zu der Farm gefahren, damit wir auch ja nicht laufen müssen/dürfen/ sollen. Dort durften wir dann zuschauen, wie der Reis von den Feldern geholt wird, dann zu Bündeln gebunden und in der Maschine dann auch direkt das Reiskorn ausgelesen wird. Das war aber auch die einzige Maschine, die noch dazu sehr alt war, und sonst musste man alles andere mit der Hand machen. Es waren etwa 30 Leute (Männer und Frauen in etwa gleichen Teilen) die dort allein auf dem Hof  gearbeitet haben, die Leute auf dem Feld haben wir nicht gesehen. Nachdem wir ein bisschen zugesehen hatten, sollten wir dann auch ein bisschen mithelfen. Das war jetzt auf die kurze Dauer keine Knochenarbeit, aber wenn man überlegt das den ganzen Tag machen zu müssen und das obwohl, die Technik schon 60 Jahre weiter wäre und Maschinen das für einen erledigen könnten, wird es doch zur Last.

Natürlich gab es auch hier einen Stromausfall, der auch nicht behoben werden konnte in der nächsten halben Stunde, weswegen wir letztendlich auch gegangen sind.

Danach sind wir in die Dunkelheit zurück nach Pjöngjang gefahren, wo wir noch in einem Vergnügungspark Halt gemacht haben. Der Park wurde sogar nur für uns länger offen gelassen und auch die Fahrgeschäfte waren für uns eine Nummer krasser eingestellt als für die „normalen“ Fahrgäste. Es gab Freefalltower, eine Riesenschaukel, Boxauto, Schiffschaukel und eine Achterbahn.

Gerade der Freefalltower ist ja bekannt dafür, dass er ganz langsam hochfährt, auf der Hälfte etwa ein bisschen runtersackt, dann wieder hochfährt, dort dann bis zur Hälfte runtergeht, nochmal hoch und dann wieder komplett runter. Und man hat immer oben noch genug Zeit die Aussicht zu genießen…

Nun das war bei uns leider nicht so, denn wir sind nichts Böses ahnend eingestiegen und dachten das wird ne ganz normale Fahrt. Tjaaaaa, …. Wir sind dann von 0 auf 100 direkt nach oben geschossen, hatten oben nicht mal eine Sekunde Pause, sind praktisch noch in der Luft gehangen, bevor es dann sofort von komplett Oben nach komplett Unten ging. Das war wirklich ein ganz anderer Adrenalinschub, den man sonst gewohnt ist. Trotzdem  konnten wir sogar unsere Guides überreden mitzufahren.

Emil mit unserem Guide

Das andere erwähnenswerte Fahrgeschäft war eine Achterbahn, in der man sich in eine Art Gitter hineinstellen musste, welches dann hinter einem geschlossen wurde. Man konnte sich dann vorne an Griffen festhalten und das war auch bitternötig. Danach wurde man auf den Bauch gedreht und von außen sah es so aus, als wäre man in einem Raumanzug. Wirklich gesichert war man nicht, da das Gitter weeit weg von meinem Rücken war und man sich daher bei den unzähligen Überschlägen richtig gut festhalten musste.

 

Auf dem Weg zum Restaurant konnten wir unsere Guides noch überreden uns ihre Essensmarken zu zeigen, was mich schon sehr an die Versorgungsmarken aus dem 2.WK erinnert hat.

Eine Reisration pro tag

Als letztes Abendessen in Nordkorea gab’s dann koreanisches BBQ und eine sehr leckere Geburtstagstorte, weil einer aus unserer Gruppe Geburtstag hatte. Das Restaurant war übrigens im zweiten Stock und im ersten mal wieder ein guter, alter Souvenirladen.

Das Barbeque Der seeehr leckere Kuchen Geburtstagskind mit unseren Guides

Danach sind wir wieder in unser „Insel-Gefängnis“ eingecheckt, haben noch ein bisschen geredet und sogar Flunkyball vor dem Hotel gespielt.

Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea (Tag 4 Palace of the Sun, Tram, War Museum, Department Store, Childrens Palace)

20Okt2016

Donnerstag, 20. Oktober

 

Erst mal noch eine freudige Nachricht, mir geht es wieder gut und ich habe meine Keime erfolgreich an die Anderen weitergegegeben, es sollte also jeder mal krank werden. 🤐

Heute war dann "Dress Up" angesagt und damit wahrscheinlich eines der Highlights unseres Ausflugs: das Mausoleum von Kim Il Sung und Kim Jong Il, der "Palace of the Sun".

Diesmal wurden sogar unsere Handys eingesammelt und es gab wirklich gar keine Möglichkeit Fotos zu machen, nicht mal versteckt in "Deckung".

Ist irgendwo aber auch verständlich, da der Palace of The Sun, das Allerheilgste für die Nordkoreaner ist, das hat man auch unseren Guides heute angemerkt und mit denen war nicht wirklich zu spaßen.

Vor Ort mussten wir dann mal wieder Reihen formen, dieses Mal 4 in einer Reihe und ich glaube alle Nordkoreaner würden durchdrehen beim Anblick unserer Reihen und wie wir trotzdem mehr ungeordnet als geordnet die Gänge entlanglaufen, während die im perfekten Marsch in ihren Uniformen und Kostümen durch marschieren. Für Marsch und marschieren gibt es hier keine bessere Umschreibung, da es nun einfach wirklich ein Marsch war.

Der Palast ist rießig und von der Größe her ganz klar mit einem solchen zu vergleichen, was das Ganze noch surrealer macht, wenn man bedenkt, dass das früher NUR Kim Il Sungs Büro war. Und selbst in Anbetracht dessen, dass dort 2 tote Diktatoren in gläsernen Särgen in 10m hohen Hallen aufbewahrt werden, lässt das  Alles immer noch groß erscheinen.

Als allererstes ging es durch einige Korridore, deren Wände mit Bildern von Kim 1 (links) und Kim 2 (rechts) gepflastert waren.

Die erste Halle, die wir nach Nochmaligem Zurechtzupfen unserer Kleidung durch unsere Guides und das Durchlaufen eines riesigen Windkanals, betreten haben, war dann die von Kim Il Sung.

Alles in rot angestrahlt, steht also in der Mitte von einem 100x100x10m Saal nur dieser gläserne Sarg mit dem toten Körper des "Ewigen Präsident"s in einer mehr bedrückenden, als feierlichen Stille. Das wird eindeutig nicht mein "Happyplace" und immer wenn ich an den Sarg zurück denke, kommen mir Vampire, etc. in den Sinn.

Hier mal ein Bild aus dem Internet von Kim Jong Ils Tod, aber das sieht bei beiden gleich aus, nur ohne die Blumen jetzt,

Wieder ein Mal das Verbeugen, aber zu diesem besonderen Anlass einmal vor dem Sarg, einmal links davon und dann halb darum laufen und rechts davon noch ein letztes Mal.

Die Bewunderung für ihre Anführer und die tiefe Ergebenheit nimmt dann manche Koreanerinnen so sehr mit, dass sie zum Taschentuch greifen müssen - einfach unvorstellbar für westliche Verhältnisse!

Endlich aus der Halle hinaus wurden wir in die Ehrenhalle geführt, in der viele nationale und internationale Ehrungen, Medallien, Stadtschlüssel und Honorarprofessuren ausgestellt waren, darunter auch Sachen aus der DDR. Einiges kann natürlich gut sein, andererseits wäre es ja bekannt, wenn zur 750 Jahre Berlin Feier eine Ehrung Kim Il Sungs vorgenommen wird und auch die Friedensmedallie aus Japan (wir erinnern uns an die "eternal enemies") kam uns auch nicht ganz koscher vor, oder gar die Geschenke aus den USA, die in einem Berg gelagert werden.

Natürlich wurde auch der Zug, mit dem er sich fortbewegt hat in dem Palast aufgebaut und wenn sie schon dabei waren, haben die Koreaner auch gleich noch sein kleines Kriegsschiff in den Raum daneben gestellt.

 

Nach Kims Grab ist vor Kims Grab und so hat leider nichts am Sarg von Kim Jong Il vorbeigeführt, wo uns wieder das schöne rote Licht, der Sarg, das Verbeugen und noch mal die Taschentücher erwartet haben.

Auch danach gab es wieder so eine Ehrenhalle und nochmal einen Zug, wobei dieser Zug besonders war: Denn Kim Jong Il war immer im Auftrag seines Landes unterwegs und hat bis zu seinem Tod(im Zug) gearbeitet und seinem Land treue Dienste getan, laut unseres Guides. Allerdings hat er diese Dienste auch gerne mit seinem Macbook festgehalten, das im Zug ausgestellt war. 😛

Als wir unsere Guides auf den Laptop angesprochen haben, was das denn für einer sei, hat sie ganz stolz behauptet, dass der in Nordkorea produziert wird. Den Gedanken konnten wir aber dann ausschlagen und danach meinte sie nicht mehr ganz so sicher, dass es dann wohl ein Geschenk gewesen sein muss.

Endlich draußen gabs dann noch ein kleines Gruppenfoto und dann gings weiter zum nächsten Highlight. Und ich denke ich spreche für Alle, dass wir sehr froh waren diesen Ort verlassen zu dürfen, da einen das doch mitgenommen hat.

Also wieder rein in unseren Lieblingsbus.

Nach einer kurzen Fahrt wurden wir dann an der Tram rausgeschmissen, wo wir wieder eine kleine Führung bekommen haben und uns natürlich die Tram gezeigt wurde, mit der natürlich auch die Kims mehrmals gefahren sind, die auch die älteste und erfahrenste Tram war, und mit der wir die Ehre hatten auch mitzufahren.

  Mit unserem TourGuide

Derjenige der uns die Einführung gegeben hat, wurde von unserem Reisebüro auch noch mal genauer "interviewt" und da habe ich euch hier den Link

https://www.facebook.com/EasternVisionHK/photos/a.476529765802962.1073741827.476520979137174/988879747901292/?type=3&theater

Die Tram war wirklich sehr süß und beim Blick in die anderen Trams haben wir gesehen, dass die auch mit Blumen geschmückt waren, also nicht nur unsere.

Nach dem gemütlichen Gezuckel der Tram gings dann aber in Volldampf auf den Koreakrieg zu und damit ins "War Museum".

Man durfte offiziell kaum Bilder machen und wer sich zu manchen Punkten besonders nach Bildern sehnt, der kann mich gerne persönlich kontaktieren, es kann sein, dass ich da das eine oder andere Bild in Deckung schießen konnte.

Als Allererstes wurden uns allerlei gekapperte oder abgeschossene Panzer der Amerikaner, der UN oder eben Südkoreas gezeigt, bis wir an den Fluss geführt wurden, wo das US-Marineschiff "Pueblo" lag.

Die Pueblo sollte nordkoreanische und russische Aktivitäten in der koreanischen Seestraße überwachen und wurde am 23. Januar 68 durch ein nordkoreanisches Uboot gekapert. Die Pueblo war dabei, laut eigenen Messungen aber auf internationalem Gebiet. Uns wurde dann im eigenen Museum im Schiff erklärt, dass es nur 15 Minuten gebraucht hätte um das Ganze Schiff zu kapern, während andere Quellen sagen, dass die Amerikaner etwa 1 Stunde Zeit hatten, eine Großzahl der geheimen Dokumente zu vernichten. Natürlich wurde uns auch ein Film gezeigt und schon allein durch die Musik Stimmung gemacht. Mitreißende Marschmusik bei koreanischen Soldaten und herzerweichende Melodien, wenn koreanische Kinder  weinend neben Leichen stehen. Der Film hat dann glaube ich mit dem Spruch "The Myth of the US was shettered again by the DPRK" geendet. Als wir aus dem Schiff rauskamen saß zuuuuufällig, einer der Matrosen, der geholfen hat das Schiff zu kapern draußen auf einer Bank und mit dem durften wir noch Bilder machen.

Danach gings dann ins richtige Warmuseum, wo uns nochmal ein allgemeiner Film gezeigt wurde, der mit der Frage "Who started the Korean War" begonnen hat und natürlich waren es "aggressive US Imperialists". Laut koreanischer Erklärung, wollten nämlich die Amerikaner ihren Börsencrash, den Schwarzen Donnerstag von 1929(!), damit kompensieren, dass sie das Land Nordkorea dann 20 jahre später für ihre Bürger erobern und ihnen somit ein Geschenk machen. Freunde ich lüge nicht, so wurde uns das in einem Film vorgetragen.

Das Museum war sehr sehr eindrucksvoll und auch tatsächlich gut szenerisch rekonstruiert, man konnte sich wirklich in die Umstände des Krieges hineinversetzen. Allerdings wurde das Szenerische in einem Raum wirklich auf die Spitze getrieben und das war etwas was mich wirklich schockiert hat:  In einem recht großen Raum war das Schlachtfeld der finalen Schlacht rekonstruiert, nach der dann Nordkorea "gewonnen" hat. Der Himmel war grau, überall auf der Tapete im Hintergrund sind Raben gefogen und es war ein Meer aus Kreuzen. Die Kreuze haben sich dann irgendwann aus der Tapete "gelöst" und haben bis in den Raum hineingereicht, wo sie von übereinandergestapelten, mit Blut und klaffenden Wunden übersähten Leichen der Amerikaner/ Gegner ein absolut eindrucksstarkes Bild gezeigt haben! Ich habe in meinem Leben selten so etwas gesehen und das Ganze wurde noch von einem "noch lebenden" Amerikaner getopt der furchtbar grimmig und furchteinflößend eine weiße Fahne hebt. Der letzte historische Schliff wurde dann noch durch die zerfetzen Fahnen von Frankreich, Italien, Australien und der Türkei hinzugefügt, die überall auf dem Schlachtfeld verteilt lagen.

 

Der nächste Punkt war dann schon ein bisschen angenehmer, denn es ging in einen Department Store. Das ist so etwas wie ein Supermarkt, nur dass das nicht unbedingt Güter des "alltäglichen Bedarfs" sind. Solche Güter wären nämlich Reis, Huhn und Bier, für die man Essensmarken in Form eines Teils des Lohnes benötigt. Alles andere was nicht durch die Essensmarken abgedeckt wird, muss von dem kleinen Lohn gezahlt werden, den man dann noch in Won bekommt. Jemand meinte zu uns, dass die Koreaner im Schnitt wohl 700 RMb hätten, also etwas weniger als 60€, allerdings kann ich euch nicht wirklich etwas über den richtigen Wechselkurs sagen, da wir bis auf hier immer nur mit RMB zahlen durften. So war zum Beispiel der Wechselkurs, der uns im Departmentstore angeboten wurde 1€ zu 10.000 Won, während es im Hotel 1 zu 16 Won gewesen wären.

Der Eingang zum Store

Auch hier durfte man offiziell keine Fotos machen, was auch noch dadurch effektiver wurde, dass seine eigene Tasche, in die Tasche vom Supermarkt gepackt wurde, die dann wirklich versiegelt wurde, mit dem Teil, das auch an Kleidung dran ist. Allerdings war das weniger wegen den Fotos, sondern eher dass nichts geklaut wird.

Im Store gab es dann alles von Chips, bis Kekse, Kleidung, Alkohol und sogar einiger importierter Waren. Honig war sogar elektronisch gesichert, bei einem Preis von 10.000 Won, also etwas zwischen 1 und 10€ für ein großes Glas.

Auch beim Rausgehen nach dem Bezahlen mussten wir nochmal den Kassenzettel zeigen und unsere Einkäufe kontrollieren lassen. Diese große Angst vor Diebstahl in für uns doch kleine Beträgen, reflektiert dann meiner Meinung schon, wie gut es dem Land wirtschaftlich geht.

Der letzte Punkt auf unsere Tagesordnung war dann noch der Besuch des "Childrens Palace", in dem Kinder aus Pjöngjang Musik und Tanz üben können und wenn sie gut genug sind, täglich 4h üben müssen, um es dann einmal die Woche in einer Vorstellung uns Touristen, aber auch Einheimischen, wie ihren Eltern vorführen. Die Kinder wraen wirklich unglaublich gut und ich, die 15 Jahre lang Ballett gemacht hat, kann da nur meinen Hut zücken... Das sogar schon bei den Kleinsten (8 Jahre wohl) sowas von elegant aus.

Auch hier wurden wir natürlich nicht von unseren Kims verschont und nach ein paar Stellen in der Musik kam von jedem Kim jeweils 1 Bild, durch die ganze Vorstellung hinweg verteilt. Die Einheimischen, die in den ersten Reihen und mit einer Schranke von uns getrennt saßen, haben natürlich brav und lang angefangen zu klatschen, sobald wieder so ein Bild gezeigt wurde.

Ich denke am Besten ist einfach, wenn ich euch ein paar Videos zeige, davon hat auch eines das Klatschen aufgenommen.

 

Danach hieß es dann zurück in den Bus, mit dem wir eine 3 stündige Fahrt an die DMZ, die Demilitarisierte Zone, nach Kaesong bei Südkorea gefahren sind. Die Straße hat eher einem Flickenteppich geähnelt und an Schlafen, obwohl wir sogar komplett liegen konnten, war nicht zu denken.

Das Hotel dort war wieder sehr alt und seeeehr gemütlich und wir waren die einzigen Gäste.

Was auch noch erwähnenswert ist: Immer wenn wir zum Mittag oder Abendessen gehen, steht das essen schon bereit oder kommt nach wenigen Minuten auf den Tisch. Meistens ist es wirklich warm und lecker, aber das hier war leider das Gegenteil und ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube ich habe Äste gegessen.

Während dem Essen gab es natürlich auch noch einen Stromausfall, aber das ist ja ganz normal. Einer aus unserer Gruppe hat unsere Guides mal gefragt, ob es besser/beliebter ist in Pjöngjang in einer möglichst weit oben gelegenen Wohnung im Haus zu wohnen. Sie meinte, teils schon, aber andererseits ist das sehr ungeschickt, wenn der Strom nicht geht und dadurch auch kein Aufzug.

 

PS: wie gesagt, wenn euch der Text neugierig auf ein paar Fotos gemacht habt, schreibt mir gerne, da finde ich sicher was 😉

Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea (Tag 3 Schulbesuch, Mansudae, Pizza, Bibliothek)

19Okt2016

Mittwoch, 19.10.

 

Wie gesagt, gut ging es mir die Nacht über nicht und auch am Morgen konnte ich nur ein bisschen Kraft durch ein Stück Brot und ein Apfelschnitz sammeln. Ich bitte daher zu entschuldigen, dass ich auf allen Fotos wirklich beschissen aussehe, aber ich hätte wirklich im Bett bleiben sollen🤐.

Das ist noch das Beste ...

Naja, unser Tag ist damit gestartet, dass wir etwa eine Stunde aus Pjöngjang rausgefahren sind, zu einer Schule, die wir besichtigen durften. Nach einer kleinen Führung, konnten wir ein bisschen in der Englischklasse zuschauen und ein wenig mit ihnen und dem Lehrer reden. Das Englischlevel war wirklich gut, die Antworten auf unsere Fragen waren aber meistens einstudiert, wie beispielsweise die Antwort auf die Frage, ob sie gerne reisen möchten. "Unser Land hat so viel Schönes zu bieten, wie die Berge oder das Meer, das müssen wir zuerst gesehen haben".

Bei der Begrüßung vom Rektor Im Klassenzimmer Mit den obligatorischen Kim Bildern

Wir sind uns alle sicher, dass das keine "normale" Schule war und komischerweise, hatte unsere andere Gruppe am Nachmittag nochmal genau die selben Kinder in der Englischstunde sitzen.

Danach sind wir wieder in die Stadt gefahren, durften nochmal ein bisschen an einem Fontänenpark spazieren, waren aebr wie so oft die Einzigen auf der Straße. Dort wollten wir dann auch gleich Blumensträuße kaufen, die wir bei den 2 großen Bronzestatuten am Mansudae Monument ablegen sollten.

Celine mit den Sträußen

Irgendjemand aus unserer Gruppe hat dann eine von unseren Guides auf dem Weg zum Denkmal gefragt, ob es denn Feinde für Nordkorea gebe. Daraufhin hat sie uns erklärt, dass Japan für immer der ewige Feind ist, da die Japaner die koranischen Frauen vergewaltigt haben. Als sie das gesagt hat, hat man den puren Hass in ihren Augen gesehen, und weiter gemeint, dass sie ihnen nie vergeben werden.

  Ein sehr passendes Bild

Die Bronzestatuen des Mansudae Monuments zeigen Kim Il Sung und Kim Jong Il in ihren gewöhnlichen Posen auf Bildern. Kim Il Sung zeigt auf etwas und Kim Jong Il hat die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Die Statuen standen auf einem etwa 1 Meter hohen Sockel und natürlich wieder auf einem Platz in Übergroßen, am Ende von langen und breiten Stufen.

  Ich glaube das ist ein vebotenes Selfie

Diesmal waren wir nicht die Einzigen, sondern es waren unglaublich viele Menschen dort, viele Leute in Uniform oder auch Hochzeitspaare die dort Fotos gemacht haben oder einfach gekommen sind um ihren "supreme leader"n Respekt zu zollen und Blumen abzulegen. Gelacht hat keiner und alle waren sehr ernst, wir wurden angewiesen nicht zu lächeln, sich nicht auf die Stufen zu setzen und immer die Hände an seinem Körper zu halten. Das folgende Gruppenfoto ist sicher schon respektlos, da wir alle lächeln...

Auch wir mussten uns in einer Reige aufstellen, warten bis wir dran waren, unsere Blumen ablegen und uns dann alle gleichzeitig verbeugen. Natürlich war das alles sehr eindrucksvoll, aber man kann solchen Respekt nur schwer in Worte fassen, ohne dass einem das Wort "fanatisch" oder "Sekte" in den Sinn kommt.

Wir sind noch ein bisschen auf dem Platz geblieben und das hat alle umstehenden Koreaner eher nervös gemacht, wir wurden eher gemieden und gelächelt hat ja eh keiner.

Hier durften wir noch ein Foto mit dem Brautpaar machen, das sich sehr gesträubt hat am Anfang.

Danach waren wir bei der Statue der "Worker´s Party of Korea", also der Arbeiterpartei und der Partei von Kim Jong Un. Sie ist allerdings nicht die einzige Partei, sondern es gibt noch 2 andere Parteien, außerdem werden auch "normale" Wahlen abgehalten. Allerdings ist es so, dass wenn man die Arbeiterpartei wählen möchte sich öffentlich in die eine Schlange einreihen möchte und wenn man eine der anderen Parteien wählen möchte, sich in eine separate Schlange einreihen muss. Ist also mehr Gruppenzwang, als freie Wahl.

Das Denkmal steht mal wieder auf einem unglaublich großen Platz, direkt am Flussufer und besteht aus einer Sichel, Harke und einem Füllfederhalter- es stellt also die Bauern, die Arbeiter und die Intellektuellen dar, also die ganze Bevölkerung Koreas. Ich hab euch hier mal einen Auszug aus einem deutschen Heft zum Anlass des 70. Jubiläums der Parteigründung:

" Kim Il Sung baute die PdAK als eine Massenpartei auf, die sich aus Arbeitern, Bauern und Intellektuellen zusammensetzt, richtete die gesamte Tätigkeit der Partei darauf aus, die Forderungen und INteressen der Volksmassen zu verfechten und zu realisieren, sodass unsere Partei in den Volksmassen tiefe Wurzeln schlug und mit ihnen ein sich vollendetes Ganzes bildet. ..., dass die Partei und das Volk mit dem wie Blutsverwandschaft engen Gefühl fest verknüpft wurden. Unsere Partei verantwortet mit mütterlicher Liebe das Schicksal der Menschen, ..."

Ich denke durch dieses Zitat wird klar, wie sehr die Koreaner schon von klein auf mit ihrer Partei verbunden werden, zum Beispiel dem Beitritt bei den Jungpionieren.

Auf dem Weg zum Mittagessen, gab es mal wieder eine kleine Ermahnung, dass wenn wir es irgendwie schaffen sollten uns mit Wlan zu verbinden uns eine Strafe von 1500 USD droht, es gibt also wirklich keine Möglichkeit des Kontakts zur Außenwelt, außer sehr teure Telefongespräche aus dem Hotel oder eben eine kleine Email, deren Empfänger aber auch vorher strengstens dokumentiert wird.

Mittags waren wir dann Pizza essen- unten ein Souvenirshop, oben ein Restaurant- und alle sagen, die Pizza war sehr lecker und eine Besonderheit, da in Hongkong horrende Preise verlangt werden. Schon während dem Essen lief eine koreanische Karokemusik laut auf den Bildschirmen und die aufgebaute Bühne hat uns am Ende nicht enttäuscht. Nach unserem Essen gab es dann Musik und Tanz von unseren Pizzabäckerinnen und Kellnerinnen. Wir alle haben uns dabei unglaublich unwohl gefühlt und auch sie haben ein bisschen gezwungen geschaut. Allerdings muss man wirklich sagen, dass der Tanz wirklich sehr elegant aussah und den Gesang kann ich nicht beurteilen, ich glaube das war Playback. zu erwähnen ist noch, dass das Ganze uns in einer unglaublichen Lautstärke vorgetragen wurde. Wir wurden dann irgnendwann auch noch aufgefordert mitzumachen und natürlich hat es mich erwischt.

Die Lieder wurden uns auch zig mal vorgetragen während unserem Aufenthalt und wer mag kann hier mal reinhören. Das erste können wir alle mitsingen und das zweite hat ganz interessante Untertitel.

Nach dem Essen durften wir noch ein bisschen auf der menschenleeren "Straße der Zukunft" laufen, die auch erst vor einem Jahr komplett gebaut wurde und ein bisschen so aussieht, wie man sich die Zukunft in den 90ern vorgestellt hat.

Aber halt nicht ganz menschenleer, auf einmal haben nämlich 2 Frauen von der einen Straßenseite auf unsere gewechselt und haben dabei einen rießen Plasmafernseher getragen...  Ich würde lügen, wenn wir das alle nicht ein bisschen bezweifelt hätten.

 Nach unserem kleinen Spaziergang sind wir in die Bibliothek von Pjöngjang gefahren. Sie ist für alle über 17 Jahre zugänglich und liegt wirklich in einem wunderschönen Gebäude( allerdings nur nachgebaut).

Wir wurden dann ein bisschen rumgeführt und komischerweise hat sich in dem Lesesaal, in dem wir waren und zwar mit einr Horde von 15 Ausländern und das nicht wirklich leise, keiner der Lesenden auch nur ein bisschen umgedreht...

Der Eingangsbereich Na bestimmt, ...

Trotzdem sehr interessant. Danach wurden wir noch in eine Ausleihestelle geführt, wo sie gaaaaanz zufällig Bücher in all unseren Sprachen hatten, zum Beispiel Finnisch, Deutsch etc.

Dann  durften wir auch noch in eine Vorlesung reinsitzen, die dort zu ganz vielen Themen abgehalten werden, wie Englisch, aber auch Autofahren. Uns wurde gesagt die Kurse sind kostenfrei und man muss sich nur einmal anmelden. Da wir in einer Englischvorlesung waren, hatten wir nach Absprache sogar die Möglichkeit ein bisschen mit den Studenten zu reden. Ich habe mich zu 3 Leuten hingesetzt, und es waren alles keine typischen Studenten. Eine junge Frau und ein junger Mann etwa Mitte, Ende 20 und eine Frau um die 40. Das Englisch war natürlich nicht so gut, wie in der Schule heute morgen, aber man konnte sich trotzdem gut unterhalten. Natürlich habe ich versucht, sie durch blöde Fragen nicht in Verlegenheit zu bringen und wir haben eher über alltägliche Dinge geredet. Zum Beispiel haben sie mich gefragt, ob ich verheiratet bin und ich sie, ob sie hierher nach ihrere Arbeit kommen. Oder wo ich studiere und wo ich herkomme, da waren sie ganz interessiert und ob mich jemand in Hongkong besuchen kommt. Also hier konnte ich wirklich zu Menschen sprechen, die genauso sind wie jeder andere Mensch und die selben Interessen bis zu einem gewissen Punkt haben.Diesmal bin ich mir auch sicher, dass das nicht gestellt war, da sich das irgendwie sehr spontan ergeben hat und wir schnell aufhören mussten, als der Professor kam - oder ich wünsche es mir zumindest.

Blick vom Dach dort

Nach einem kleinen Ausflug auf die dortige Dachterasse, gings dann wieder zurück in unseren schönen günen Bus, der uns ganz klar als Touristen ausweißt und wieder vorbei an den riesigen Bauten entlang von Pjöngjangs Plätzen. Unsere Guides haben auch zu jedem Gebäude etwas gesagt und auffalledn dabei war, dass es viele Theater waren. Unser Guide hat erzählt, dass sie auch mal gerne mit ihrer Tochter ins Theater geht, der Preis liege bei 150 Won, hat sie gemeint.

Danach durften wir noch die Metro ausprobieren und 4 Stationen damit fahren. Allerdings wurde uns verboten Fotos von der Rolltreppe bzw, dem Schacht zu machen, der von der Oberfläche runter auf die Gleise geführt hat. Die Rolltreppe war allerdings wirklich so lang, steil und tief, dass ich sehr gerne ein paar Fotos gemacht hätte. Es bleibt nun also die Frage, warum die Koreaner ihre Ubahn sooo weit unter der Erde gebaut haben und man nicht dokumentieren darf, wie tief es runter geht, manche aus unserer Gruppe hatten da so ihre Theorien, aber wissen tun wir nichts mit Sicherheit.

 

Die Ubahnstation war wieder mal eine unglaublich große Halle und kann glaube ich sehr gut, von der Art her mit der in Moskau verglichen werden: Kronleuchter, Statuen, die obligatorisch kitschiger Bilder von Kim Il Sung und Kim Jong Il, Marschmusik, und hohe Decken.

Die Ubahnen an sich  sind übrigens alte Berliner Ubahnen aus DDR Zeiten. Die Fahrt war recht kurz aber trotzdem interessant. Leider wurden wir wieder eher gemieden, als dass sich Leute zu uns gesetzt hätten und es gab so eine Art unsichtbare Schranke im Zug.

Lang nicht mehr gesehen die 2

Danach waren wir Hotpot essen, was mich sehr gefreut hat, da ich dachte so ein Süppchen mit ein bisschen Fleisch oder Gemüse ist genau das, was ich in meinem Gesundheutszustand brauche. Naja, die leckere Fleischbrühe als Basis, war dann doch nur Wasser und man musste schon etwas mehr als Fleisch und Salat hineintun, dass es etwas Geschmack gab.

Danach sind wir noch in eine lokale Bierbar, wo auch ein paar Nordkoreaner waren, mit denen man auch Bilder machen durfte. Ich hab mich bei dem Bier aber auch mal vornehm zurückgehalten...

Hier meine Mitbewohnerin Elena

Was mir über die ganze Reise aufgefallen ist, unglaublich viele Männer sehen den Kims so ähnlich, wahrscheinlich liegts am selben Haarschnitt und diesen Anzügen.

Wir haben dann dort auch wieder unsere andere Gruppe wiedergetroffen und die haben uns von ihren Gesprächen erzählt. Viele meinten, sie würden nämlich wirklich gerne nach Europa reisen. Allerdings ist der Wunsch nach Reisen nicht unbedingt mit dem Wunsch nach Fliehen gleich zu setzen, denk ich.

Unsere Guides haben sich dann noch erbarmt einen kleinen Spaziergang mit uns Nachts ums Hotel zu machen was sehr nett war. Wie gesagt, sind sie unglaublich freundlich zu uns, können mit uns aber auch sehr streng umspringen, gerade wenn es um Respekt vor ihren Leader geht. Allerdings denken wir, dass die meisten Guides grundsätzlich aus besseren oder höherrangigen Familien in der Partei kommen, da sie all das was wir von uns erzählen und wonach sie ja auch teils fragen, kalt lassen sollte und es ihnen so gut gehen sollte, dass sie keinen Anreiz zur Flucht haben. Denn sie sind ja die, die am meisten mit uns bösen Imperialisten zu tun haben.

Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea (Tag 3 Einreise mit dem Zug)

18Okt2016

Di, 18.10.16

 

Heute sollte es also wirklich ernst werden. Der "coole" Spruch "Ich reise nach Nordkorea", klingt auf einmal gar nicht mehr so cool und noch so ein paar Nächte in China hättens wir auch noch ausgehalten. Aber da hilft nichts und wir sind morgens um 8 schon aus dem Hotel los und zum Bahnhof gelaufen. Dann mussten wir erstmal aus China ausreisen und dort alles durchleuchten lassen, aber das sollte noch der angnehmste Check werden.

Es wurden uns dann das erste Mal unsere Pässe abgenommen und wir haben dafür unsere nordkoreanischen Visas bekommen, ein kleines blaues Heftchen mit Passfotos von uns drin und mit dem Versprechen, dass wir die nicht behalten dürfen 😢.

Das koreanische Visum

Wir durften noch einmal aus dem Zug aussteigen und noch ein paar Fotos machen und natürlich wurden von uns auch einige Fotos gemacht, gerade mit unseren 3 2-Meter-Männern.

War allerding in chin Zug

Man hat schon einige Nordkoreaner am Bahnhof gesehen, die man an ihren "Anzügen" und den kleinen Pins mit entweder 1 Bild von Kim Il Sung oder von ihm und Kim Jong Il, je nach Gusto, erkannt hat. Einerseits war das schon so komisch und wirklich freundlich haben sie uns nicht angeschaut, aber es gab immer welche, die auch ein Foto machen wollten.

Unsere Zugfahrkarte war übrigens auf Chinesisch, Koranisch, Russisch und Deutsch, also ein kleiner Hinweis auf die Marktform des Landes😫.

Irgendwann gabs dann auch wieder unsere Pässe wieder und der Zug ist dann langsam losgefahren. Unsere Gruppenleiter waren wirklich sehr cool zu uns, haben uns aber immer auch praktische Tipps gegeben und uns irgendwo reingestoßen, wenn es eine einmalige Gelegenheit gab. Karfield  (unser Leiter) hat uns dann schonmal geraten, unsere Codes aus den Handys zu entfernen, damit es bei der Kontrolle dann schneller geht. Jetzt dürft ihr gerne mal raten, wer in dem Moment natürlich seinen Code vergessen hat und sein Handy erst mal 5 Minuten versperrt hat 🙁... Habs dann irgendwann noch rausgefunden, aber die Handys wurden bei der Einreise auch gar nicht gecheckt. Der Zug ist also langsam losfgefahren über den Fluss auf einer anderen Brücke und an der besagten abgerissenen Brücke vorbei. Im ersten Bahnhof auf der nordkoreanischen Seite, haben wir dann gehalten und uns auch erstmal 3 Stunden nicht von der Stelle bewegt. Es war Kontrolle angesagt.

Der letzte Blick zurück

Wieder mal wurden Pässe und Visa eingesammelt, wir wurden auf Passagierlisten abgehakt und unser Gepäck musste in Griffweite sein. Dann kam ein Offizier und hat sich stichprobenartig jeden Rucksack, jede Tasche öffnen lassen, allerdings so professionell, dass er von jedem wirklich etwas geöffnet hat. Obwohl sie da noch nichts "Schlimmes" finden konnten, hat einfach eine Totenstille im Zug geherrscht...

Nachdem dann unsere Pässe wiederkamen, durften wir ein bisschen auf den Bahnsteig, aber frei Bewegen: Fehlanzeige. Wir standen zu dritt am Eingang des Zuges, alle 100m jeweils 2 Wachen und wir wollten nur die 2 m nach vorne laufen, um in die Sonne zu können. Das hat den 2 Soldaten natürlich erst mal nicht gefallen und nach einem kurzen Schrei seiner Seits sind wir wieder ganz schnell zu unserem schattigen Ausgangspunkt. Als dann auch eine Servierdame draußen rumgelaufen ist, dachten wir ,dass man wenigstens zu ihr frei laufen kann, aber auch das war nicht ganz korrekt. Erst als sie genau vor uns war -in der Sonne- und wir durch mehrmaligen Blickkontakt zu unseren Bewachern uns eine "Erlaubnis" geholt haben, haben wir uns vorgetraut.

Wirklich nach 2 Stunden ging es dann endlich los, wobei man sagen muss, dass es uns auch die 2 Stunden nicht schlecht ging. Wir haben Mittagessen und Wasser bekommen und da alles sowieso Schlafwagen mit 6 Betten pro Kabine waren, mit erstaunlich weißem und sauberem Bettzeug, konnten wir auch ein bisschen entspannen.

Viel Platz war nicht wirklich

Für uns Mädels gings ja noch, aber die Jungs hatten da schon eher zu kämpfen.

Die Landschaft an der wir vorbeigefahren sind, waren hauptsächlich nur Reisfelder, Bauern, die auf den Feldern gearbeitet haben, Leute die auf staubigen Feldwegen mit dem Fahrrad unterwegs waren, Reisfelder, Soldaten und nochmal Reisfelder. Die Dörfer, die wir gesehen haben, sahen recht gut aus, meistens sehen alle Häuser gleich aus, aber es gab auch Häuser ohne Dach/ Ruinen. Wurde die Strecke entlang der Gleise "besonders" schön gemacht für die Touristen? Und warum beobachtet uns dieser Mann mit der Sonnenbrille so, es ist doch gar nicht so hell im Zug und die Asiaten tragen eh weniger Sonnenbrillen? All das sind fragen, die wir uns gestellt haben und es hat sich schon fast ein wenig paranoid angefühlt. Zu der Bahnstreckenfrage: Also ich denke in Pjöngjang wird gerade die Ausfahrt aus der Stadt schön hergerichtet, aber auf dem Land kann man nicht vermeiden, dass wir auch Menschen gsehen haben, die ihre Wäsche in dreckigen Pfützen gewaschen haben.

Die Zugfahrt hat dann noch etwa 5 Stunden gebraucht und da war es auch schon dunkel, als wir in der Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Korea angekommen sind. Am Bahnhof wurden wir von unseren 2 Tourguides abgeholt. Ich schreibe hier jetzt mal bewusst nicht die Namen, man weiss ja auch nicht wer hier mitliest - und da ist sie wieder, die Paranoia.

Die 2 Damen hatten wunderschöne traditionelle koreanische Kleider an und waren etwa 28 und 32. Natürlich durften wir uns nicht wirklich frei bewegen und dann auch gleich zu unserem kleinen Reisebus geführt. Wir wurden dann ein wenig durch die Stadt gefahren und durften am Kim Il Sung Platz austeigen, wo uns erstmal eine Koreanische Flagge in Übergröße angestrahlt hat. War alles schon sehr endrucksvoll, da einfach auf einer unglaublich großen Fläche gebaut wurde und alles sehr weitläufig ist. Was sehr merkwürdig war, dass kaum jemand auf den Straßen war. Dort durften wir unseren 1. kleinen Spaziergang durch das nächtliche Pjöngjang antreten und sind vorbei an 1, 2 kleinen Läden, einer Bierbar und Friseuren vorbeigelaufen. Fotos machen ging, aber es war nicht viel Zeit dafür. Ich hätte noch gerne ein Foto von der Bierbar gemacht, aber unser Guide hat mich zur Eile angetrieben mit den Worten "Das kannst du noch oft fotografieren" - Lüge. Naja, aber sonst waren unsere Guides wirklich sehr nett und waren auch schon sehr familiär mit uns, nach ein paar Minuten und haben uns auch ein paar kleine Details aus ihrem Privatleben verraten. Wir durften dann sogar durch eine Unterführung laufen, wo wir endlich mal auf Koreaner getroffen sind, die auf dem Weg nach Hause waren. Manche waren dort ein bisschen überrascht, aber den Meisten war es eher gleichgültig. Uns wurde dann betont gesagt, dass das eine Ausnahme war und wir das nur machen durften, weil unser Reisebüro so eine gute Beziehung mit dem staatlichen Reisebüro vor Ort hatte.

Ankunft am Bahnhof Pjöngjang Unsere Guides Der erste Walk in der City Kim-Il Sung Platz Das hab ich jetzt mal aus dem Intenet Die Main Library (besuchen wir noch)

Zurück im Bus gabs dann eine kleine Einführung über die Dos and Don´ts, zum Beispiel keine Bushaltestellen oder Baustellen fotografieren und nichts zerknüllen oder gar falten, wo einer der Kims drauf ist. Das

Letztere wurde dann am Ende noch witzig mit meiner gekauften Zeitung. Es gab auch noch eine kleine Faktenpräsentation, vorgetragen von unseren Guides wie zum Beispiel "Unser Land Korea grenzt an 3 Seiten ans Meer, West, Süd und Ost. Außerdem hat es 70 Mio Einwohner" Da wurde Südkorea also direkt mal eingerechnet. Das war schon sehr komisch immer wieder solche "Fakten" aus den Mündern von denen zu hören, die aber auch so normal mit uns sein können. Wenn wir an Gebäuden vorbeigefahren sind, wurden uns immer die technischen Fakten erläutert, also wie breit, wie hoch, wie viele Stockwerke, wie schwer und wie lange es gedauert hat, das jeweilige Objekt zu errichten. Vorsicht Spoiler, es war eigentlich immer unter einem Jahr und Karfield hat uns das auch bestätigt, da er mehrmals schon da war und so die Entwicklung mitverfolgen konnte. Auf den Baustellen wird aber auch Rund um die Uhr gearbeitet. An anderen Sachen wird aber gerne geprt, zum Beispiel dem Strom auf Nebenstraße oder in Geschäften. Wir sind eben an einem friseur vrobeigelaufen und dort hat nur so eine Notglühbirne gebrannt und die Friseuse hatte eine Stirnlampe auf, dass sie die Haare noch sehen und schneiden konnte.

  Der Friseur

 

Endlich im Hotel Yanggakdo (das Hotel wo die meisten Ausländer wohnen) angkommen, waren alle sehr freundlich zu uns und der Liftboy hat uns sofort gefragt, wo wir herkommen. Nachdem ich Germany gesagt hatte, wurde ich sofort mit einem "Deutschland, Guten Tag" begrüßt. Ich bezweifle das sehr, dass er das in der Schule gelernt hat und wir hätten das eigentlich mit mehrern Ländern ausprobieren sollen, ob da auch kleine Vokabeln vorhanden sind. Reisepässe wurden uns natürlich auch für die nächsten 6 Tage abgenommen

Wir waren dann noch ein bisschen Schwimmen im Hotel, da wirklich alles geboten wird von Bowling Bahn, Friseur, Schneider, Buchladen, Tischtennis, Billard bis hin zur Sauna. Für alles musste man einen kleinen Preis zaheln, aber was hatten wir denn schon für eine Wahl, wenn wir unser Hotel nicht verlassen dürfen und das auch recht schwierig wird, das Guards mit Taschenlampen patroullieren und es auf einer Insel liegt, von der nur eine Straße runterführt.

Das Baden war recht witzig, da Celine, Elena und ich von den Jungs natürlich erst mal getrennt wurden und dann in unsere eigene Umkleidde geführt wurden, da hat uns eine Badedame immer begleitet und versucht uns alle Handlungen abzunehmen, nach viel gestikulieren wurden uns dann kleine rosa Körbchen zugeteilt mit Waschlappen,Seife und kleinem Handtuch. Da waren wir schon so verwirrt und haben überhaupt nicht gewusst, was wir jetzt mit den Körben anfangen sollten und die Badedame, fand unsere Verzweiflung auch witzig, sodass wir erst mal 2 Minuten nur gelacht haben, als es dann ans Duschen ging wurden uns natürlich auch jeder eine Dusche zugeteilt und wir hatten schon Angst, dass sie uns jetzt auch noch einseift, aber das war zum Glück nicht der Fall.

Das war also der erste Tag und wir alle waren usn einig, dass es sich schon jetzt gelohnt hat. Mir kommt es ein bisschen so vor wie in einer Parallelwelt und andere vergleichen es mit der "Truman Show".

Unser Hotelzimmer könnte übrigens nicht kommunistischer aussehen und wenn man Honecker in die Sessel am Fenster setzen würde, würde das vollkommen natürlich aussehen. Allerings richt und müffelt es auch so, als ob seit seinem Tod nicht mehr gelüftet wurde.

Honeckers Sessel

Wirklich gut schlafen konnte ich nicht, da ich immer wieder von Checkpoints, Grenzen und Mauern geträumt habe und ab etwa 3 Uhr nachts, dachte ich ich muss sterben, weil es anfing mir gesundheitlich sooo schlecht zu gehen. Aber dazu mehr morgen.

Kommunismus, Kontrolle, Krieg - Korea (Tag 1 und 2 China)

16Okt2016

Wie einige von euch vielleicht schon mitbekommen haben, habe ich unsere Vorlesungfreie Woche an der HKU nicht etwa, wie von der Uni gewollt, mit "Reading" verbracht, sondern habe ich mich einer kleinen studentischen Reisegruppe angeschlossen, die für 1 Woche nach Nordkorea gereist ist. Ich möchte hier meine Eindrücke zu schildern und versuche dabei so wenig bewertend wie möglich zu sein. Allerdings denke ich das wird trotzdem einer meiner "härtesten" Einträge und sowieso der längste😳

 

Unsere Gruppe am Flughafen Der letzte Blick auf HK 

Los ging der ganze Spaß am Sonntag, dem 16.10, wo wir abends mit einer Gruppe von etwa 30 Studenten und 2 "Reisegruppenleitern" (auch beide Studenten) nach Shengyan, China; geflogen sind. Das ist der größte internationale Flughafen in der Region. Da wir super spät losgeflogen sind, sind wir auch erst gegen 1 Uhr nachts am Hotel gewesen. An das Rauchen, das überall erlaubt ist, muss man sich noch gewöhnen, aber sonst hatten wir herrliche und luxoriöse Zimmer. Da manche von unserer Gruppe noch Hunger hatten, sind wir noch ein bisschen rumgelaufen und haben auch prompt ein paar Straßenstände gefunden, wo eine Art Wrap mit Würstchen verkauft wurde. Gesättigt und gestärkt ist dann auf einmal die Idee nach einem Club aufgekommen- Montagmorgens um 1 Uhr. Aber wir haben tatsächlich einen Club im Internet gefunden, der sogar in unsrer Nähe war. Schnell ein Taxi für 1€ genommen und schon waren wir da. Der Club sah von außen richtig nobel aus und war es von Innen genau so.

Kaum waren wir im Club, ging unser erster Gang natürlich zur Bar. Dort haben wir für alle bestellten Getränke nichts bezahlt und dachten erst es sein ein Fehler. :D Nachdem wir dann aber das Schild "Jägermeister shots 50RMB, for foreigners 20" gesehen haben, ist uns ein Licht aufgegangen. Lange Rede, kurzer Sinn, wir sind in DEM Nobelschuppen vor Ort gelandet, wo sich die Lokals Dutzende von Flaschen bestellen, nur damit die auf einer Etagere schön drapiert sind und zeigen, wie reich man ist. Und natürlich wurden die Gäste dort mit Früchtem gefüttert. 😮😫🤑

Irgendwann hat der Clubbesitzer auch entdeckt, dass etwa 20 Europäer eingefallen sind und ab dem Zeitpunkt war immer irgendeine Flasche Alkohol, selbstverständlich kostenlos, in unserer Nähe! Dass die Flaschen schon aufgebrochen waren, hat uns da noch nicht so wirklich interessiert. Meinem "Am-nächsten-Tag" Ich wäre das aber lieber gewesen.

Nachdem die gefütterten Gäste das Level schon sehr hochgesetzt haben, konnte es aber nur noch durch die etwa 12 jährigen Kellner getopt werden, die so unangebracht getanzt haben, dass es nur noch lustig war. Hier natürlich ein Video zur Veranschaulichung

 

Bisher ist mir das noch nicht passiert, dass man als westliche Person derarte Sonderbehandlungen bekommt, aber die haben sogar den Club nur für uns offen gelassen.

 

Irgendwann war aber die Nacht auch vorbei udnd damit auch die ausgelassene Stimmung für die nächsten 6 Tage.

 

Mo, 17.10.16

 

Ich denke es ist alles zu meinem Wohlbefinden gesagt, wenn ich sage, dass Zugfahren zum Glück nicht mit viel Action verbunden ist.

Wir sind also etwa 2h mit dem Zug von Shengyan nach Dandong gefahren - immer noch China- aber am Yalu River gelegen, der die Grenze zu Nordkorea bildet.

 

Man konnte natürlich schon rübersehen, allerdings geht die Brücke von China aus nicht mehr komplett über den Fluss drüber, da die letzten Pfeiler abgerissen sind. Schon beim ersten Eindruck hat man gemerkt, dass das irgendwie ein komplett anderes Land ist.

Danach sind wir noch zu einem Teil der chinesischen Mauer gefahren, der in Dandongs Umgebung war, worauf wir durch unseren Hotelnamen (Great Wall Hotel) gekommen sind. Und tatsächlich waren es nur 30 Minuten und man hat einen kaum besuchten kleinen Teil der Mauer vor sich gehabt. Allerdings muss das irgendwie ein Ende davon sein und es war absolut nicht so spektakulär, wie der Teil in Mutianyu, aber trotzdem einen Ausflug wert. Wir konnten wunderbare Bilder machen, da wir so gut wie alleine waren, tolle Herbsthügel und einen atemberaubenden Sonnenuntergang hatten.

Emil, ich, Karren, Celine und Loic #nofilterwirklich

Von der Mauer konnte man sogar noch Nordkorea schauen und die Leute auf ihren Feldern beobachten oder sich die Wachtürme, die alle 100 m bei den Zäunen standen, ein bisschen länger anschauen.

Nordkoreanische Felder Das blaue sind Wachtürme

Abends gabs dann schonmal das erste nordkoreanische Essen und wir konnten uns in der Gruppe näher kennen lernen- alles sehr coole Leute, also sind wir wenigstens ein eingeschworenes Team im abgeschottesten Land der Welt.

Wishing Tree

10Okt2016

Neulich war noch ein Feiertag Montags, sodass ich mal wieder eine kleinen Ausflug innerhalb der Stadtgrenzen und trotzdem noch 1,5 Stunden weg machen konnte. Dieses Mal ging es für mich Tai Po zum Lam Tsuen Wishing Tree. Das Dorf ist allgemein 700 Jahre alt und der Baum hat auch eine ehr lange Tradition. Man hat nämlich früher seine Wünsche auf ein Blatt Papier geschrieben, das Blatt an eine Schnur an eine Zitrone oder Orange gebunden und versucht in den Baum zu werfen. Natürlich bringt es dann Glück, wenn die Frucht samt Wunsch im Baum hängen bleibt.

   Der Wishing Tree

Leider macht man das heute nicht mehr mit richtigen Früchten, sondern nur noch mit Plastikfrüchten, da mal eine Ast wegen dem Gewicht heruntergestürzt ist.

Die Tradition ist aber immer noch sehr schön, nur liegen die Früchte aus Plastik nicht ganz so aerodynamisch in der Luft.

 

 

Ich hab leider keine Orange geworfen, da ich davor schon meine Wünsche auf einen Zettel geschrieben habe und den an den jeweiligen Platz gehängt habe- natürlich bei Glück allgemein, da ich soweit sehr glücklich bin.😇😘

Da werden meine Wünsche gerade gefaltet Meine Rolle

Ich war auch nicht die einzige, also müsste an dem Glückbringen ja doch etwas dran sein. :D

Als ich wieder daheim war, bin ich noch ein bisschen durch Central gelaufen und habe dabei festegstellt, dass diese Stadt einem immer wieder den Atem rauben kann

Alltag oder auch doch nicht in Kennedy Town

09Okt2016

Jetzt nach meiner Pekingreise und vor meiner Nordkorea Reise in einer Woche gibt es eine Million Dinge die ich erledigen muss... Seien es schriftliche Abgaben für die Uni, Gruppenprojekte, Visa abholen, Vorlesungen nachholen, Chinesisch lernen natürlich, achja und hab ich schon Chinesisch erwähnt?

Ich wollte mir aber gestern doch eine kleine Auszeit nehmen und zu einem Schwimmsteg in Kennedy Town gehen, den ich im Internet entdeckt habe. Ich dacht mir, das wird schon nicht sooo bekannt sein, aber als ich schon ein paar Leute mit Kameras gesehen habe und da auch noch Sonnenuntergang war, dachte ich mir schon, dass ich nicht die einzige bin.

2 Bautpaare haben dort Hochzeitsfotos gemacht und bestimmt 15 andere Menschen standen um auf dem Steg Fotos zu machen. Das war mir dann doch zu viel, aber ich habe trotzdem sehr sehr schöne Fotos ohne zu viele Menschen darauf machen können.

 

Hier noch ein Bild, was mir auch sehr gut gefällt, da es ziemlich gut die Seele Hongkongs wiedergibt: Die Natur/das Grüne, der Verkehr und natürlich die alten Hochhäuser.

你好 北京 - Ni hao Beijing

04Okt2016

Freitag ging es dann um 5 Uhr morgens auf zum Flughafen, da mein Flieger kurz vor 8 nach Peking abgeflogen ist. Ich lach ja immer wenn meine Eltern gesagt haben "3 Stunden vorher an Flughafen" - aber diesmal hätte ich die Zeit wirklich gebraucht. Ich bin dann also durch den ganzen Flughafen gerannt und war dann auch 5 Minuten vor Gateschließung da.

Von da hat dann aber auch alles geklappt und ich bin gut in Peking und in meinem Hostel angekommen. Mein Hostel liegt in einem von Pekings berühmten "Hutongs" , also einem von den alten kleinen Wohnvierteln. Mein Hostel war dann auch sehr idyllisch in einem Innenhof gelegen.

Nachmittags gings dann glcieh zu meinem ersten Ziel, dem "Temple of Heavenly Peace. War unglaublich schön, gerade auch in der Abendstimmung! Ich denk ihr kennt den Tempel auch alle von Bildern, da sprechen die sicher für sich.

 Samstag

Samstag war chinesischer Nationalfeiertag, was ich leider erst nach meiner Buchung rausgefunden habe, und so haben wir vorsichtshalber Mal die "Innenstadt" verlassen und sind zum ehemaligen Sommerpalast an den Stadtrand gefahren. Allerdings hatten nicht nur wir die Idee, sondern auch eine Million Chinesene, wobei das Gelände sehr weitläufig war und man es so nicht als Schlimm empfunden hat.

Kleine Straße unter der Brücke Schlimmer als meine Stufen am Wohnheim  

Die ganze Zeit war ich mit einer sehr netten Finnin unterwegs, allerdings war die auch blond und wir sind schon etwas aufgefallen. Sind wir also kurz stehen geblieben, wurden wir sofort gefragt, ob wir ein Foto mit den Leuten machen wollen. Die meisten waren immer super nett beim fragen, aber dazu später mehr.

Irgendwann wollte ich dann eben auch mal ein Selfie als Revange, dass ich jetzt auf irgendwelchen chinesischen Erinnerungsfotos drauf bin.

An den Palast hat sich noch ein großer See angeschlossen,, der wirklich sehr voll mit Booten waren - aber sehr schöne Boote.

Zurück in Peking waren wir abends noch lecker kleine scharfe Spießchen essen und einen Gin Tonic für 2,5€ (ZWEI EURO FÜNFZIG! ) trinken.

 Sonntag

Sonntags waren wir dann in der Verbotenen Stadt.

Auf dem weg dorthin haben wir aber auch schon gemerkt, dass wir nicht alleine sind.

Das Bild von Mao über dem Tor

Leider war die Sicht heute alles andere als gut, obwohl in Peking in der Innenstadt wirklich großen Wert auf Einhaltung der Luft gelegt wird. Die meisten Autos sind Elektroautos, so gut wie alle Roller ebenso und sonst ist natürlich noch das gute alte Fahrrad beliebt. Den Smog spürt man nicht so richtig in den Atemwegen, aber abends beim Schnäutzen sieht man dann den Dreck, also würde ich auf jeden fall auch so eine blöde Maske tragen, wenn ich länger hier wäre.

Ok, jetzt mal den Umweltexkurs beiseite. Eintritt lief alles ohne Probleme, auch wenn man seinen Pass zeigen musste, und wir haben mit dem Studentenrabatt etwa 3€ gezahlt 😮. Da die Tickets auf 80.000 pro Tag beschränkt sind, wollten wir ganz sicher gehen, dass wir auch reinkommen und sind direkt früh morgends hin. Dadurch hat man zwar noch die Menschenmassen am Anfang bemerkt, aber gegen Ende wurde es dann besser.

Für gute Fotos hat man allerdings manchmal auch Hilfsmittel benötigt.

Und hier das Objekt der Begierde.

 Ich weiss jetzt auch nicht wie ich euch die Verbotene Stadt beschreiben soll, es ist einfach nur unglaublich riesig - wirklich eine eigene Stadt- und alles sieht sich sehr ähnlich. Wunderschön aber sehr ähnlich. Wir haben uns dann noch einen Audioguide geholt, der eine Karte drauf hatte und das hat zur Orientierung ungemein geholfen und war sehr interessant, da automatisch die Audiofiles zu den Palästen mit den zugehörigen Geschichten über die Konkubinen, Intrigen, etc. abgespielt wurden.

Aber das Fasziniereende sind die Details und dass es, egal wohin man schaut immer noch weiter geht.

Was ich aber auch sehr faszinierend fand, waren die Inneneinrichtungen und dann ein ganz besondere Teil eines Gebäudes, der im westliche Stil gebaut wurde und dann aber leider angezündet wurde.

Was aber in etwa gleich oft fotografietr wurde, wie der Thron mit den selfiesticks, das waren -WIR! Itu, die Finnin mit der ich viel gemacht habe, hat dort zufällig eine Freundin aus Schweden und ihre Freunde getroffen und so waren wir 6 (!) Blonde, die zusammen durch die Verbotene Stadt gelaufen sind. Natürlich wurden wir gaaanz oft gefragt und haben natürlich auch gerne Fotos gemacht, nur ist das Problem, dass wenn man einmal steht niiiie wieder wegkommt. Wir haben uns dann einen Spaß daraus gemacht, sich möglichst unauffällig von unsere sehr auffälligen Gruppe immer mal zu entfernen.

Wie gesagt, sind die meisten unglaublich nett beim Fragen, aber manche Fragen eben auch nicht. Das ist ja auch alles kein Problem, wenn die es heimlich machen und selbst wenn man es merkt - zum Beispiel wenn einer aus der Gruppe plötzlich 5 Treppenstufen weiter oben rechts sitzt, sein Kumpel von unten ein Bild macht und ich ZUUUUfaällig voll im Kamerawinkel drin bin. Gerade das war super nervig gegen Ende und man hat schon direkt versucht sich wegzudrehen, wenn man eine Kamera gesehen hat. Manche kommen auch einfach auf einen zu, schreien "Foto", machen ein Foto von deinem verdutzten Gesicht und sind auch schon wieder weg. Da kommt man sich vor wie ein Tier. Besonders aufgeregt habe ich mich über den Fotografen von dem typ auf der Treppe. Ich hab das natürlich irgendwann bemerkt und dann meinen Kopf weggedreht, daraufhin hat er mich aufgefordert wieder hinzuschauen und also ich deswegen aufgestandne und gehen wollte, hat er nur noch mehr Fotos direkt von mir gemacht. Einer ist uns sogar auf der Großen Mauer eine viertel Stunde gefolgt und wir mussten richtig böse werden, dass er keine Fotos mehr macht! Aber wie gesagt, der Großteil war freundlich und die Kinder haben sich so unglaublich süß gefreut 😘

Nachmittags waren wir noch kurz im Nationalmuseum.

Sehr interessante Ausstellungsstücke, aber ein bisschen schwer ins Museum reinzukommen:

Wir wurden sogar abgetastet! Die Chinesen haben es in Peking allgemein sehr mit Sicherheit oder zumindest ist eine Kontrolle immer irgendwo zu spüren. Überall vor den Regierungsgebäuden oder Touristenattraktionen stehen die Soldaten stramm oder irgendeine Aufseherinnengruppe wird abgelöst.

Sogar bei jeder Ubahn-Fahrt wird die Tasche durchleuchtet und man muss durch den Securitycheck durch, wobei der glaub ich nicht wirlich auslösen würde.

 Hier noch ein Bild vom Tianmen Square einem der größten PLätze der Welt und dem Zentrum von Peking. Es war leider ein wenig umständlich auf den PLatz zu kommen, weil die Polizei immer wieder die Zugänge abgesperrt hat, da wirklich sehr viel los war, aber es war trotzdem gigantisch.

Danach bin ich noch eine typische alte chinesische Einkaufsstraße gegangen, die natürlich recth neu hergerichtet war, aber man konnte trotzdem noch den Flair erleben und sich vorstellen, wie es damals war. Dort hab ich auch nochmal "Stinky Tofu" probiert und das war echt lecker.

Montag

Montag sind Itu und ich dann mit einer vom Hostel organisierten Tour  zur Großen Mauer, nach Mutianyu gefahren. Natürlich waren einige Leute dort, aber es war immer noch besser als den ganz touristischen Abschnitten und wenn man schnell und weit gelaufen ist, konnte man trotzdem unberührte und menschenleere Abschnitte finden.

Leider war auch hier die Sicht nicht sooo toll am Morgen, aber man konnte erahnen wie weitläufig die Mauer ist. Selbst auf wietentfernten Bergkämmen hat man sie noch gesehen.

Und was die Steilheit angeht, ist das ja sowieso krass.

  Schlimmer als K.Town!

Hier ein Bild vor dem steilsten und höchsten Stück- eindeutig schlimmer, als meine Treppen in Hongkong.

Und hier jetzt eines danach. Man sieht mir   die Erleichterung an, aber vor allem auch der Frau hinter mir😫

War nicht immer einfach, manches war auch eine echte Kletterpartie aber der Ausblick oben und diese Größengewalt haben belohnt!

Da mussten wir balancieren

Am Ende sind wir sogar zu dem noch nicht restaurieten Teil der Mauer gekommen, was auch sehr imposant war und mal etwas anderes als die typischen Bilder!

 

Alles in Allem ein Super schöner Tag! Auch wenn wir fast unseren Bus verpasst hätten und uns deswegen an der der "1 Stunde Wartezeit" Schlange einfach vorgedrängt haben. Hat uns aber auch keiner aufgehalten, weil ich glaube viele trauen es sichs nicht die Ausländer anzusprechen :D

 

Zurück in Peking war das Wetter dann auch besser und ich bin zu einem kleinen Park aufgestiegen, von dem man einen super Blick über die Verbotene Stadt hat!

 

Dienstag

Heute konnte ich nicht mehr viel machen, da Abends um 8 mein Flug ging und ich dieses Mal wirklich pünktlich am Flughafen sein wollte. Bin dann noch ein bisschen durch die "Dashilars" die Einkaufsstraßen gelaufen und freue mich jedes Mal, wie die Stadt mich doch überrascht hat. Ich hatte genauso Hochhäuser wie in Hongkong im Stadtzentrum erwartet, aber die höchsten Häuser sind vielleicht 3 Etagen hoch. Ausserdem waren die Menschen super freundlich, selbst wenn die kein Englisch konnten, haben sie noch verucht jemanden herbei zu holen, der Englisch kann oder haben sich mit Händen und Füßen geholfen. Nicht dass die Hongkonger unfreundlich wären, aber ich habe das Gefühl, ma nist ihnen einfach egal.

 

Peking und Hongkong beides Städte, die so viel zu bieten haben und unterschiedlicher kaum sein könnten, aber auch beides Städte, die ich sehr ins Herz geschlossen habe.