Kambodscha. Phonm Penh und die unglaublichen Tempel von Angkor Wat

08Jan2017

Mo, 02.01.2017 Phnom Penh

Jetzt war er wirklich da, der letzte Tag in meinem Wohnheim und auch der letzte Tag für die nächsten 2 Wochen in Hong Kong- natürlich bestens prepariert.

 

Gegen Mittag war dann alles gepackt und ich bin gleich zum Bus zum Flughafen geflitzt, von wo es dann nach Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha ging. Der Flug hat völlig ohne Probleme geklappt und vor Ort habe ich mir natürich ganz landestypisch ein Tuk-tuk, ein Motorroller, auf dem mit einer technisch höchst impressionanten Halterung eine überdachte Karre mit 4 Sitzen montiert wurde, genommen. Das Wetter ist, zum Glück, wieder wärmer als in Hongkong, aber sehr sonnenintensiv.

Auch in Kambodscha trifft die alte Asienfaustregel "Je mehr Tuktuks, desto wilder der Verkehr" wunderbar zu und es gibt im Prinzip nichts anderes als Tuktuks. Schon beim in die Stadt fahren hat man gemerkt, dass das Land sehr von den Mopeds und Tuktuks lebt, jeder 2 Laden, war eine Reperaturwerkstatt. Sonst hat man aber das Gefühl gehabt, viel Anderes haben die Leute nicht, um Geld zu verdienen und da hab ich bereits angefangen zu kapieren, dass Kambodscha für mich absolut ein "Dritte Welt" Land ist.

Gehwege gibt es nicht und wenn ich vorhatte alleine die Straße zu überqueren, da ist mein Puls ganz schnell in die Höhe geschossen - Hier gilt "Gehe, wenn die Locals gehen". Ich hab s unversehrt überlebt, aber kann nicht leugnen, ein paar Unfälle und den ein oder anderen tödlichen Unfall gesehen zu haben.

Das Hotel in dem ich war, war perfekt um neue Leute kennen zu lernen und hatte sogar eine eigene Bar. Das Hostel lag in dem Viertel, in dem alle anderen Hostels auch lagen und das irgendwie versucht wird, europäisch heruzrichten. Um die Ecke war ein Starbucks von einer Größe, die ich so noch nie in Deutschland gesehen habe ... Und trotzde gibt es Nachts keine Straßenbeleuchtung!!!

 

Di, 03.01.2017 Phnom Penh

Nachdem ich und 3 sehr nette amerikanische Jungs uns mit ein paar Donuts um die Ecke gestärkt hatten, sind wir zum Sightseeing in der Stadt aufgebrochen. Sind zuerst ein wenig Richtung Königspalast gelaufen, nur war der schon für die Mittagspause geschlosse, als wir ankamen und so sind wir Richtung Fluss dort gelaufen. Das alles konnten wir aber keineswegs ungestört machen, sondern wurden etwa alle 10 Meter von einem Typ angesprochen ob wir ein Tuktuk brauchen.

Der Fluss war wirklich interessant zu beobachten, gerade da er ein Seitenfluss des Mekongs ist und nur eine kleine Landzunge die 2 Flüsse trennt, allerdings auch so dreckig, dass ich nicht mal mit dem kleinen Zeh reintauchen wollte.

Da es aber so heiß war und PP jetzt nicht gerade vor Sehenswürdigkeiten platzt, haben wir uns ein Lokal gesetzt und die Jungs haben sich "Happy Pizza" bestellt, wenn ihr wisst was ich meine wink Da werden ganz besondere Kräuter mitgebacken

Danach gabs erstmal ne Runde Frozen Margeritas für alle cool mittags um 12.

Die Jungs sind dann irgendwann sehr happy geworden und so bin ich eben alleine zum Königspalast.

Gerade die goldenen Dächer, die Verzeirungen und die Tatsache, dass noch ein echter König hier wohnt, haben es mir angetan.

Allerdings waren die 10€ Eintrittsgebühr für kambodschianische Verhältnisse unglaublich viel Geld! Leider hatte ich oft in Kambodscha das Gefühl, dass die nur das Geld wollen und absolute Wucherpreise für Touristen verlangen. Es ist ihnen ja nicht zu verübeln, aber in Myanmar hat man sich da einfach viel wohler gefühlt, das waren auch schon hohe Touripreise und die sind ja auch nicht unbedingt besser dran, als die Kambodschaner.

Und Geld ist definitiv im Land vorhanden, aber eben in der Königsfamilie, die die Straße absperren lässt, damit die mit ihren Rolly Royce asufagren kann- allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Kambodschaner mit ihren jetztigen Regierungsform sehr zufrieden sind und ein absolut stolzes Volk sind!

Abends war ich wieder in der Bar, um ein paar Leute kennenzulernen, allerdings auch nicht zu lange, da ich am Tag davor noch ein paar Skypedates hatte wegen Wohnungen in Berlin, die Tage viel zu heiß sind und ich die letzten Nächte eh nicht gut geschlafen habe, da mir meine Malariaprophylaxe ganz wilde und unschöne Träume beschert....

 

Mi, 04.01.2017 Phnom Penh

Heute bin ich dann mit ein paar anderen aus dem Hostel raus zu den Killing Fields gefahren. Dort hat die Rote Khmer in 3 Jahren etwa 17.000 Menschen und in ganz Kambodscha 3 MIllionen Menschen umgebracht. die waren eine Art Millitärregime, die den totalen Kommunismus einführen wollten und daher, die ganze Bevölkerung aufs Lang und aus den Städten getrieben hat und alle Intellektuellen (Lehrer, Pfarrer, Leute mit Brille, Ausländer) mit Hilfe falscher und erzwungener Geständnisse hingerichtet hat.

Diese Killing Fields waren etwa eine dreiviertelStunde entfernt und wir haben ein Tuktuk dorthin geteilt, die Gegend wurde rasch ärmer und dort haben wir auch den ersten tödliche Verlehrsunfal gesehen, bei dem 2 Kinder umgebracht wurden...

Dort angekommen, haben wir uns alle einen Audioguide geholt, der das ganze absolut eindrücklich, für meinen Geschmack auch zu eindrücklich und wenig objektiv. Allerdings wurde ja auch immerhin ein Drittel ihrer damaligen Bevölkerung ausgelöscht und vielleicht haben wir Deutsche da bloß immer das Bedürfnis so objektiv wie möglich zu sein.

Die Killing Fields sind ein absolut schrecklicher Ort, vor allem da noch eine Großzahl der Knochen dortliegt und nur geborgen werden, wenn Wasser und Regen, sie freiliegen. Man sieht also ab und zu mal Knochen, Zähne und Kleiderfetzen durch den Boden schauen!

Um Munition zu sparen, da am Ende sogar bis zu 100 täglich umgebracht wurden, wurden die Menschen auf grausamste weise umgebracht. MIt dumpfen Schlägen oder, das wirklich allerschlimmste, es wurden Kinder an den Beinen gegriffen und mit den Köpfen gegen einen dicken Baum geschlagen!!!

Das ist so absolut grausam und eine Schande, dass so wenige Menschen übder diesen Völkermord wirklich informiert sind!

Dort gab es noch eine Gedemkstätte, in der in der Mitte viele Knochen und Schädel in einem Glaskasten gestapelt wurden. Man konnte darum laufen, aber das Gebäude war so eng gebaut, dass nicht einmal ein halber Meter Platz war zwischen Wand und Glas und an den ecken sogar noch weniger! Das war mir aber dann auch alles ein bisschen zu viel dort drin, da es mit Absicht so gebaut wurde.

Da unsere Stimmung eh schon am Boden war, sind wir wieder in die Stadt gefahren und zum S21 Museum gegangen, dass die Gefangenen beherbegt hat, bevor sie zu den Killing Fields gekommen sind. Dort war eigentlich die einzige Aufgabe aus den Gefangenen falsche Geständnisse herauszuzuwingen, wie sie arbeiten für die CIA, etc., damit sie dafür hingerichtet werden können. Natürlich wurden dazu schlimmste Foltermethoden wie Waterboarding, oder bei Frauen etwas mit tausendfüsslern in Wunden, das ich jetzt nicht näher ausführen möchte, angewandt.

Das Umbringen haben sie auch gerne "Zerschmetterung" genannt und im Audioguide war einmal die Rede von "Zerschmetterung zur Gewinnung von Blut". Dabei wurden den Gefangenen 4 Liter Blut abgenommen und danach wurden sie einfach an die Wand gelehnt und sind danach meistens gestorben...

Besonders eindrucksvoll waren auch die Gefangenenfotos, die dort von jedem Häftling aufgenommen wurden. Die gesichtsausdrücke waren von Verständnisslos, Wütend bis absolut verzweifelt und es hat mich sehr mitgenommen, da sie genauso wussten, dass sie eigentlich nichts getan hatten. Es waren leider auch viele Kinder und Frauen dabei.

Wieder im Hostel habe ich moch ein wenig gepackt und bin dann in meinen Nacthbus nach Siem Reap, Angkor Wat gestiegen, in dem ich sogar eine komplette Pritsche  zum Liegen hatte.

 

 

Do, 05.01.2015 Siem Reap

Gegen 5.30 morgends bin ich dann in Siem Reap angekommen und wurde zum Glück vone einem Hosteleigenen Tuktuk abgeholt. Dort konnte ich dann mich noch ein wneig am Pool auf den Liegen ausruhen, aber da die Amerikaner, die ich schon in Phnom Penh getroffen habe, heute die Tempel anschauen wollten, hab ich mich schnell angeschlossen. Allerdings musste man zuerst zu einem großen Gebäude fahren, wo man je nachdem, einen 1 oder 3 Tagespass gelöst hat, für den sogar ein Foto geschossen wurde. Ich hatte den 3 Tagespass, der mich 40USD gekostet hat, aber sonst muss man bei keinem Tempel mehr etwas zahlen, also alles in Ordnung.

Mal wieder im Tuktuk

Und ohne diesen pass hat man absolut keine Chance die Gegend dort zu betreten, da absolut jedes Auto und Tuktuk gestoppt wird und die Ausländer beim Eintritt in die Zone den Pass vorzeigen müssen. Mein fahrer hat das einmal vergessen und wir wurden sowas von "zurückgebrüllt".

Unser Tuktukfahrer mit Hängematte

Siem Reap ist der eigentliche Begriff für die Region und nur ein Teil des kleinen Kreises, es gibt groß und klein, heißt Angkor Wat. Ich habe dann die Amerikaner eben in Angkor Wat getroffen und dann sind wir dort ein wenig rumgelaufen! Einfach wahnsinn, wie sie das vor über 800 Jahren aufgebaut haben. Vor allem die Verzierungen sind wunderschön! Abends habe ich mir noch eine Doku über die Herrscher dort angeschaut und das ganze wurde uraprünglich auf einer Fläche von der Größe New Yorks gebaut und alles mit super intelligenten und ausgeklügelten Wassersystemen versorgt! Nur daran sind sie dann auch wohl irgendwann zu Grunde gegangen- die Wassersysteme konnten irgendwann nicht mehr die Menschen versorgen und sind ausgetrocknet.

Im kleinen Kreis sind eben Angkor Wat, das als Tempelanlage gedient hat, Angkor Thom, die "Hauptstadt" dort so zusagen und innen davon gab es noch Bayon, die Stadt mit den 464 Gesichtern. 16 Türme soweit ich weiß, von dem jeder auf allen 4 Seiten ein Gesicht trägt!

    mein kleiner Freund Bayon der Tempel mit den Gesichtern

Und dann gibt es natürlich noch Ta Prohm, der mit Abstand coolste Tempel! Er ist auch bekannt, als Lara Croft Tempel, da dort tatsächlich Teile von Tomb Raider gedreht wurden und die Ruinen von Bäumen überwachsen sind und er so eine einmalige Stimmung vermittelt.

 

Absolut schade war, dass man sobald man nur eine Fuß in die Nähe eines Tempels setzt, man sofort von allen möglichen Verkäufern belagert wird, die absolut nicht locker lassen, was auf Dauer unheimlich lästig wird! Ich denke, das war auch das was mich am meisten in Kambodscha im Vergleich zu Myanmar gestört hat, da letzteres recht untouristisch war und seine Natürlichkeit behalten hat.

Abends waren wir einem Restaurant namens "Haven" essen. War unglaublich leckeres kambodschianisches Essen, oft Reis mit Fleisch oder Gemüse oder Curry, das allerdings von ehemaligen waisenkindern zubereitet wird, die die Möglichkeit bekommen eine Ausbildung als Koch zu absolvieren.Danach haben wir ncoh eine dieser berühmten Fischmassagen ausprobietr. Ich hab meine Füße ohne Probleme bei den kleinen, winzigen Fischen reinhalten können, aber es gab auch goldfischgroße, bei denen ich absolut kein Held war.... Die Jungs haben mich total dafür ausgelacht ....

 

Fr, 06.01.2017 Siem Reap

Nachdem die Amerikaner heute zurück sind und ich keinen in meinem Hostel gefunden habe, der die selbe Tour mit mir machen wollte, bin ich eben alleine etwa 1,5h mit einem Tuktukfahrer aufs Land gefahren.

Mein Ritter (:

Zuerst in die Berge, wo in einem kleinen bewaldeten Hügel ganz interessante, hinduistische (!) Gravierungen ins Flussbett gehauen wurden! Hätte sie fast nicht gesehen, zum Glück gab es eine Guide der sie mir gezeigt hat.

Danach bin ich noch zu einem anderen Tempel gefahren, der für seine unglaublich tollen Verzeirungen im Stein bekannt ist. Und die waren wirklich einmalig und gelten nicht umsonst, als eine der schönsten der Welt.

Was mir auch noch außerordentlich gut an meinem Ausflug gefallen hat, ist dass ich übers Land gefahren bin und so gesehen habe, wie wahrscheinilch ein Großteil der Bevölkerung Kambodschas lebt. Es sind Hütten, man kann es nicht anders nennen, und ich wage zu bezweifeln, dass sie an das Stromnetz angeschlossen sind und fließend Wasser haben. Man hat oft öffentliche Fernseher in Gaststätten gesehen, vor denen ganze Reihen von Stühlen aufgebaut waren.

Übrigens sieht man kaum Menschen über 60, das haben wir uns mit dem Genozid der roten Khmer erklärt.

 

Sa, 07.01.2017 Siem Reap

Heute habe ich mit ein paar neuen Leuten aus dem Hostel die große Tempeltour wieder um Angkor Wat gemacht. Leute das dürft ihr nicht verpassen! Viel weniger Touristen und ganz besondere Tempel dabei! Wieder einer der von Bäumen überwuchert wurde und einer, den man nur über einen langen Steg über überflutetet alte Bäume erreichen konnte. Ich denke hier sagen jetzt Bilder mehr als tausend Worte.

Und dann gab es noch einen Tempel, der war so verzweigt und weitläufig, da hätte man Stunden zubringen können - haben uns dann aber auch dadrin verlaufen und die Anderen erst nach ner halben Stunde wieder gefunden ... :D

Zum Sonnenuntergang sind wir nochmal zu Angkor Wat direkt gefahren, aber diesmal zur Rückseite und wollten von dort den Sonnenuntergang anschauen, aber das habe ich mir irgendwie spektakulärer vorgestellt- war aber trotzdem nicht schlecht.

Und abends waren wir noch lecker Frösche essen :)

 

So, 08.01.2017 Siem Reap

An meinem letzten Tag in den Tempeln von Angkor Wat bin ich noch einmal aufs Land gefahren und zu dem Tempel gefahren, der am weitesten entfernt liegt- etwa 1,5 h mit dem Tuktuk.

Die Fahrt war sogar noch besser als die letzte Fahrt aufs Land, da wir wirklich durch kleinere "Dschungeldörfer" gefahren sind. Und diese Tuktuks halten definitv einiges aus! Wir hatten bestimte einen halben Meter teife Schlaglöcher auf der Straße und wir sind trotzdem ohne Schäden daheimangekommen :D

Der Tempel dort soll etwa ähnlich sein wie der Tempel von Ta Prohm, also von ganz vielen Bäumen überwuchert sein und der Tempel sein, der noch am untouristischsten ist. Leider haben mich die Horden von chinesischen Reisegruppen, die wohl alle übers Wochenende angereist sind eines besseren belehrt ...

Der Tempel war wirklich wahnsinnig toll, aber man sollte absolut früh da sein, da chinesische Touristen nicht die leisen und unauffälligen Artgenossen sind ... Ich hab den versucht denen ein bisschen aus dem Weg zu gehen und irgendwie hat mich dann so einer von diesen örtlichen Helfern aufgegabelt und ist mit mir atemberaubend und auch atemberaubend schnell durch die Tempel und durch die riesen Felsenrouinen durchgeklettert! War eines meiner Highlights definitiv und ich wollte ihm dafür auch ein kleines Trinkgeld geben, so etwa 2-3 $, ich hatte aber nur 5 und da musste ich eben das geben ... Aber hat er mich doch tatsächlich gefragt, ob ich ihm auch 10 gebe?! Das fand ich sehr frech, da 10$ sehr sehr viel Geld in Kambodscha ist, gerade für eine 10 minütige Klettertour, vielleicht aht er aber durch meine 5$ die Möglichkeit gesehen, da noch mehr zu holen.

Mein Tourguide

Das mit dem Geld geben ist soweiso etwas, das mich ziemlilch beschäftigt: Man wird oft von Kindern oder Mädels angebettelt etwas zu kaufen und ich habe nie etwas gekauft, da das die Kinder ja abhält zur Schule zu gehen, aber schlecht fühlt man sich trotzdem.

 Zurück nach Siem Reap haben wir dann komischerweise eine andere Strecke, eine normale Straße, genommen, aber da war ich auch absolut nicht böse. Auf der Strecke habe ich noch Mönche gesehen, die mit einem Pickup von Haus zu Haus fahren und mit riesen Lautsprechern ihre Spenden einsammeln.

Abends waren wir dann nochmal Happy Pizza essen und morgen gehts dann nach Myanmar :)